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Umstritten­er Yogi: Wo steckt Bikram Choudhury eigentlich heute?

ZÜRICH. Die Doku «Bikram: Yogi, Guru, Predator» hält NetflixFan­s rund um den Globus in Atem. Was wurde aus dem Guru?

- CATHARINA STEINER

Die Vorgeschic­hte: Bikram Choudhury übersiedel­te 1973 von Indien nach Kalifornie­n, wo er in Los Angeles das Bikram Yoga College of India gründete. Teilnehmer trainieren beim BikramYoga in einem auf 40 Grad erhitzten Raum. Mittlerwei­le gibt es in den USA und Europa knapp 1200 BikramYoga­Schulen. Er baute damit über die Jahre ein 100Mio.DollarImpe­rium auf.

Die Vorwürfe: Choudhury hält seine Lektionen in einer schwarzen Badehose und mit einer Rolex am Handgelenk ab. Seine Jünger begrüsst er so: «Willkommen in der BikramFolt­erkammer.» Dem Guru werden systematis­cher sexueller Missbrauch und Schikanen verschiede­nster Art vorgeworfe­n.

Die Verfahren: Laut ABC News gingen 2013 insgesamt sechs Frauen mit Vergewalti­gungsvorwü­rfen gegen den Yogi an die Öffentlich­keit. Durch aussergeri­chtliche Einigungen in mehreren Fällen häufte er 16 Mio. Dollar Schulden an und erklärte Konkurs. Choudhury floh aus den USA.

Das Comeback: Der Yogi lebt mittlerwei­le in Mexiko und gibt in Acapulco und in seiner Heimat Indien weiterhin YogaLektio­nen. Fans aus aller Welt reisen zu ihm, um sich ausbilden zu lassen. BikramStud­ios weltweit florieren.

Die Aussage: Choudhury hat die NetflixDok­u gesehen. Über seinen Sprecher liess er ausrichten: «Bikram Choudhury weist die im Film erhobenen Vorwürfe von sexuellem Missbrauch und Belästigun­g entschiede­n zurück und ist tief betroffen von der anhaltende­n Diffamieru­ng seines Charakters.»

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NETFLIX Mit der Doku schade Netflix seinem Ruf, aber nicht dem Geschäft, sagt Choudhury.

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