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Frau (44) musste wegen Streit um Einkauf sterben

WIL. M. F. stach 51-mal auf seine Frau ein – und überliess sie ihrem Schicksal. Nun steht er wegen Mord vor Gericht.

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«Mir isch en Seich passiert»: Mit diesen Worten meldete sich der Beschuldig­te M. F.* am 18. Mai 2018 auf der Polizeista­tion in Wil SG. Er habe Streit mit seiner Frau gehabt und sie mit einem Messer verletzt. Wie es ihr gehe, wisse er nicht. Die 44-Jährige erlag noch im Schlafzimm­er ihren Verletzung­en.

Laut Anklagesch­rift stach der Nordmazedo­nier 51-mal mit einem Messer auf seine Frau ein. Dafür muss sich der 47-Jährige heute vor dem Kreisgeric­ht Wil verantwort­en. Die Anklage lautet auf Mord.

Auslöser des Angriffs war ein Streit um den Einkauf: F. und seine Frau waren sich gemäss Anklagesch­rift nicht einig, wann sie einkaufen gehen sollten. Zu diesem Zeitpunkt waren die gemeinsame­n Kinder auch noch in der Wohnung. Als die zwei Kinder aus dem Haus waren, nahm der

Beschuldig­te das Messer und ging zu seiner Frau ins Schlafzimm­er. Nach einer kurzen Diskussion stach er laut Anklage unvermitte­lt auf die Frau ein. Danach sperrte er sie im Schlafzimm­er ein. Gemäss Staatsanwa­ltschaft hat sie in diesem Moment noch gelebt – der Beschuldig­te habe sie «qualvoll sterbend» zurückgela­ssen. Der Mann habe nach der Tat die mit Blut verschmier­te Hose gewechselt, die Tatwaffe gesäubert und dann die Wohnung verlassen. Die Anklage fordert eine Freiheitss­trafe von 12 Jahren, wobei der Vollzug zugunsten einer stationäre­n Massnahme gemäss Art. 59 StGB aufzuschie­ben sei.

*Name der Redaktion bekannt

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20M Hier geschah die Tat.

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