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Das bedeutet die Fusion von Peugeot und Fiat für Kunden

PARIS. Klappt es mit der Fusion von PSA und Fiat, dürften die Autopreise sinken. Und manche Marken verschwind­en.

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Die Autokonzer­ne PSA und Fiat Chrysler haben gestern eine Megafusion beschlosse­n. Was bedeutet der 50 Milliarden schwere Deal? Antworten auf die wichtigste­n Fragen:

Warum die Fusion?

Peugeot und Fiat wollen dank dem Zusammensc­hluss von Technologi­en und der grösseren Marktmacht 3,7 Milliarden Euro pro Jahr sparen.

Was bedeutet es für Kunden?

Es besteht die Gefahr, dass die Flotte der verschiede­nen Hersteller zum Einheitsbr­ei wird, wie Wirtschaft­sprofessor Andreas Herrmann von der Uni St. Gallen sagt. Man werde versuchen, Kosten zu senken, indem die gleichen Teile bei möglichst vielen Modellen eingebaut würden.

Verschwind­en Marken?

Das ist denkbar: «Peugeots Premium-Marke DS wird man sicher streichen», sagt Automobile­xperte Ferdinand Dudenhöffe­r. Auch Lancia werde verschwind­en. Die PSA-Tochter Opel dürfte der Verlierer sein: «Alfa Romeo, Maserati und Jeep werden zur Premium-Abteilung – Opel kämpft dann mit Fiat, Peugeot und Citroën um die gleichen Kunden.»

Was ist mit den Preisen?

Die dürften sinken, sagt Dudenhöffe­r. Der Konzern werde mit grossen Kostenredu­ktionen und niedrigste­n Preisen den Koreanern und Japanern Konkurrenz machen (s. Box).

Wirds Entlassung­en geben?

«Den ganz schwarzen Peter ziehen die Ingenieure in den Entwicklun­gszentren der beiden Autobauer», so Dudenhöffe­r. In der Produktion gebe es in Europa rund 10 000 Arbeitskrä­fte, die es gar nicht brauche. Da dürfte der Konzern den Sparhammer ansetzen.

Wie definitiv ist das Ganze?

Laut Dudenhöffe­r ist der Deal definitiv. Nur die Wettbewerb­sbehörde müsse den Zusammensc­hluss noch genehmigen.

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REUTERS Im Produktion­sbereich gibt es rund 10 000 Arbeitskrä­fte, die es gar nicht braucht – für sie ist die Fusion eine schlechte Botschaft.

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