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Ab heute ruht sich CS-CEO Thiam aus
ZÜRICH. Bei seinem letzten Auftritt als CEO der Credit Suisse (CS) zog Tidjane Thiam Bilanz über vier Jahre – und äusserte sich zur Beschattungsaffäre.
Vier Jahre CS-CEO
«Ich war vier volle Jahre CEO», sagt Thiam. Die Bank sei in dieser Zeit in die Gewinnzone gekommen. Was die Ergebnisse und strategische Neuausrichtung des Unternehmens angeht, zieht Thiam eine positive Bilanz: «Ich habe jede Sekunde mein Bestes gegeben.»
Beschattungsaffäre
Als Chef einer komplexen Firma gebe es aber immer auch Dinge, die man hätte besser machen können, räumt er ein. So etwa bei der Beschattungsaffäre um Iqbal Khan, die Thiam am Ende den Job kostete: «Es tut mir sehr leid, dass das passiert ist», sagt Thiam dazu.
Social Media
Gegen Ende seiner Zeit bei der CS fiel Thiam auf Social Media auf – es wurde auch spekuliert, dass ein Foto auf seinem Instagram-Account Grund für sein Ausscheiden bei der CS gewesen sei. Das verneint der CEO: «Ich weiss überhaupt nicht, wie man etwas auf Instagram postet.» Dafür sei die Kommunikationsabteilung zuständig.
Lohn
Thiams Lohn wurde bei seinem letzten Auftritt überhaupt nicht thematisiert. Geldsorgen dürfte der Topmanager nach seinem Abgang aber nicht haben: Es ist davon auszugehen, dass er von der CS um die 30 Mio. Franken bekommt. Diese Zahl setzt sich aus aufgeschobenen Bonusanteilen sowie geschätzten Bezügen für 2019 und 2020 zusammen.
Zukunft
Was macht Thiam als Nächstes? «Ganz einfach: Heute habe ich ein Meeting mit den Angestellten. Morgen ruhe ich mich aus und verbringe Zeit mit der Familie.» Wo es den Manager als Nächstes hinzieht, sagt er nicht. Bei der CS folgt Thomas Gottstein als CEO. Er sagt: «Thiam hat hervorragende Arbeit geleistet – aber jetzt müssen wir nach vorne schauen.»