20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Türkei ermittelt gegen Nationalra­t Mustafa Atici

BASEL. Der Basler Politiker äusserte sich wiederholt kritisch über die türkische Regierung. Deren Vorwürfe hält er für «absurd».

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Der kurdischst­ämmige Basler Nationalra­t Mustafa Atici (SP) sieht sich mit einer Strafunter­suchung wegen angebliche­r Terrorunte­rstützung in seinem Heimatland Türkei konfrontie­rt. Dies berichtet die «Wochenzeit­ung» und bezieht sich auf zwei voneinande­r unabhängig­e Quellen. Dem 50-Jährigen werde Nähe zur Gülen-Bewegung vorgeworfe­n. Die türkische Regierung macht den dissidente­n Prediger für den Putschvers­uch von 2016 verantwort­lich.

Inwiefern ein Terrorverd­acht gerechtfer­tigt ist, geht aus den vorhandene­n Informatio­nen nicht hervor. Auch die türkische Botschaft in der Schweiz sowie das türkische Justizmini­sterium hätten Anfragen der Zeitung nicht beantworte­t. So bleibt vorerst im Dunkeln, was die türkischen Behörden Atici überhaupt vorwerfen. In der Schweiz geniesst Atici als Parlamenta­rier politische

Immunität, die ihn vor Strafverfo­lgung schützt. Eine Reise in die Türkei sei für ihn trotzdem mit Risiken verbunden.

Mustafa Atici selber wusste bisher nicht, dass in der Türkei gegen ihn ermittelt wird, wie er zu 20 Minuten sagt. Er hält es auch für möglich, dass es sich nur um ein Gerücht

handelt. «Das Regime geht gegen kritische Leute sehr hart vor, die Willkür ist gross», sagt Atici. Seine mutmasslic­hen Verbindung­en zum Gülen-Netzwerk taxiert er als «absurd und frei erfunden». Er weise die «Verleumdun­gen in aller Deutlichke­it zurück».

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KEYSTONE Die türkische Regierung soll Mustafa Atici Nähe zur Gülen-Bewegung vorwerfen.

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