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Post erklärt lebende Frau für tot – Tochter ist schockiert
BASEL. Eine Frau erhält Kondolenzen zum Tod ihrer lebenden Mutter. Die Post wird mit Vermerk «Gestorben» retourniert.
«Mein Beileid zum Tod Ihrer Mutter» hört die 30-jährige Baselbieterin M.A.* seit vier Jahren regelmässig. «Aber meine Mutter ist nicht tot!», sagt sie. Diese Konfrontation sei jeder weils «extrem schockierend». Sie sehe ihre Mutter nur alle paar Monate, da bleibe ihr bei solchen Aussagen schon das Herz stehen. Grund für die Kondolenzen sind von der Post retournierte Briefe, die an ihre 66-jährige Mutter in Basel versandt wurden. Der Versand wird an den Absender mit dem Vermerk «Gestorben» retourniert. Aufgefallen, dass ihre Mutter von der Post für tot erklärt worden sei, sei der Tochter, als Bekannte sie darauf aufmerksam gemacht hätten. «Unsere gemeinsame Ärztin kondolierte mir, da die Rechnung meiner Mutter zurückgesandt worden war», erzählt sie.
Unlängst wandte sie sich für ihre Mutter, die kein Deutsch spricht, mit einem der retournierten Briefe an die Post. Nach längerer Suche wurde man fündig. Wie sich herausstellte, war Name der Mutter zweimal im System, mit zwei unterschiedlichen, aber ähnlichen Nachnamen, wie Post-Sprecher Oliver Flüeler erklärt. Tatsächlich war einer der Namen mit «Gestorben» markiert. Die Post an den anderen Namen sei korrekt zugestellt worden. Die Doublette lässt sich wohl mit der Scheidung der Frau und dem Namenswechsel Jahre vor dem Postproblem erklären, vermutet die Tochter. Der Eintrag ist laut Flüeler nun bereinigt.
*Name der Redaktion bekannt