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Schweizer hamstern Lebensmittel
BERN. Nach dem Ausbruch des Coronavirus in Italien stocken Schweizer ihre Vorräte auf. Aldi stellt im Tessin Hamsterkäufe fest.
In Mailand kauften die Menschen ganze Supermärkte leer, nachdem mehrere Orte abgeriegelt worden waren. Auch Schweizer stocken ihre Vorräte auf. «Wenn sich das Virus in der Schweiz ausbreitet, werden wohl ganze Dörfer abgeriegelt.
Spätestens dann kommt es zu Hamsterkäufen», sagt etwa die Mutter F.L.* (31). Sie wolle dann nicht vor leeren Regalen stehen. «Ich kaufe sicher Teigwaren, Essen in Konserven und Wasser. Im Moment reichen die Vorräte kaum eine Woche.» Auch B. B.* (42) sagt: «Ich habe unter anderem Teigwaren, Reis, Mehl und Eier gekauft. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zu Lieferengpässen kommen wird.»
Von der Verunsicherung profitieren Notvorrat-Anbieter: «Am Anfang haben wir vor allem Masken verkauft, jetzt sind es Lebensmittel», sagt Claudia Scalise von Notvorrat24. Bei der Sichersatt AG sind am Wochenende laut Mitinhaber Stefan Schätti hundert Bestellungen eingegangen – zehn- bis zwanzigmal mehr als sonst. «Vorher waren es eher Prepper, die vorgesorgt haben. Jetzt kommen auch Leute, die das vorher nicht auf dem Radar hatten.»
Aldi Suisse stellt im Tessin vereinzelt eine Tendenz zu Hamsterkäufen fest. «Vor allem Artikel mit langer Haltbarkeit sind gefragt. Im Tessin werden diese Waren deshalb aufgestockt», so Sprecher Philippe Vetterli. Migros und Coop stellen noch keine Hamsterkäufe fest. Ein Migros-Sprecher sagt aber: «Wir sind vorbereitet, damit die Migros ihrem Versorgungsauftrag während einer möglichen Pandemie gerecht wird.»
*Name der Redaktion bekannt