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Facebook kauft Giphy – und damit viele Daten
MENLO PARK. Facebook will die GIF-SharingPlattform Giphy kaufen. Das bringt eine Reihe von Problemen mit sich.
Facebook hat am Freitag angekündigt, die GIF-Sharing-Plattform Giphy für 400 Millionen Dollar kaufen zu wollen. Selbst wer die Giphy-Website noch nie besucht hat, ist wohl nicht darum herumgekommen, deren Inhalten an verschiedensten anderen Orten im Internet zu begegnen. So machen viele bekannte Apps wie beispielsweise Apples iMessage, Tiktok und Twitter von Giphys Angebot Gebrauch. Laut der Plattform, die 2013 gegründet wurde, benutzen rund 700 Millionen Menschen täglich Inhalte, die auf Giphy geladen wurden. Es handelt sich dabei um kleine, animierte Bilder, die oftmals Textnachrichten untermalen, Memes verbreiten oder Reaktionen nachstellen sollen, die anders nur schwer zu kommunizieren sind. Giphy soll neu bei Instagram, das ebenfalls zu Facebook gehört, integriert werden, so Instagram-Vizepräsident Vishal Shah in einer Mitteilung.
Dies könnte für andere Apps, die bisher Giphy-Inhalte integriert haben, problematisch werden. Es ist anzunehmen, dass gewisse Anbieter davor zurückschrecken werden, weiterhin einen Service zu nutzen, hinter dem nun ein Internetgigant wie Facebook steht. Dies nicht zuletzt, weil Facebook in der Vergangenheit immer wieder mit Privatsphäre-Problemen seiner Nutzer zu kämpfen hatte. Je nach Plattform könnte sich daher die Art, wie wir GIFs versenden, schon bald stark verändern. Bisher wurden auf Giphy keine Cookies gesammelt oder sogenannte Tracker genutzt. Zwar konnte die Plattform die eingegebenen Suchbegriffe sehen, die Persönlichkeitsdaten der Nutzer blieben aber stets privat. Nun hat Facebook versprochen, dass dies auch in Zukunft so bleiben soll. Garantien, dass sich dies nicht irgendwann ändert, gibt es allerdings keine.