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Mr. Corona tritt ab – «Koch ist ein Held»
BERN. Mister Corona Daniel Koch darf am Montag in Rente gehen. Das Abschiedsinterview.
BERN. Vier Monate arbeitete Daniel Koch als Corona-Delegierter des Bundes im Kampf gegen das Virus fast ununterbrochen. Am Montag geht er mit einigen Wochen Verspätung in Rente. Für viele Schweizer steht fest, dass Koch seine Aufgabe gut gelöst hat. Für manche ist er gar ein Held. Im Interview zieht er Bilanz über die Herausforderungen der letzten Wochen.
Herr Koch, vier Monate arbeiteten Sie im Kampf gegen das Coronavirus ununterbrochen. Die Zahl der Corona-Fälle bleibt tief. Für manche sind Sie ein Held. Sehen Sie sich auch so?
Ich bin kein Held. Ich bin ein ganz gewöhnlicher Schweizer. Ich bin jetzt einfach etwas bekannter als andere. Das ist gewöhnungsbedürftig. Aber die Reaktionen aus der Bevölkerung sind sehr positiv.
Sie blieben in der Krise stets sehr ruhig. Tickten Sie auch mal aus?
Das gab es schon. Einfach ist es auch mit mir nicht immer.
Sie trugen an jeder Pressekonferenz eine andere Krawatte. Sind Sie froh, auf die Krawatte verzichten zu können?
Nein. Sich eine Krawatte zu binden, ist ja immer das Gleiche. So anstrengend war das nicht. Früher dachte ich, dass ich meine Krawatten nach der Pensionierung in die Altkleidersammlung geben würde. Das werde ich aber wohl doch nicht tun.
Am Montag gehen Sie in Pension. Was machen Sie dann?
Ich erhole mich und treibe mehr Sport. Ich befürchte nicht, dass es mir langweilig wird. Ich habe schon viele Anfragen für Vorträge erhalten.
Hüten Sie dann auch Ihren Enkel?
Ich habe ihn schon per Skype gesehen. Selbstverständlich sehe ich mein Enkelkind und meine Töchter regelmässig.
Ist mit Ihrem Abgang auch Corona Geschichte?
Nein. Das Problem ist noch nicht gelöst. Das Risiko einer zweiten Welle im Herbst/Winter ist erheblich.
Wären Sie bei einer zweiten Welle wieder am Start?
Das Ziel ist, eine zweite Welle zu verhindern. Ich denke nicht, dass meine Rückkehr eine gute Idee wäre. Aber ich bin kein Prophet.