20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Klimajugen­d und SVP kritisiere­n CO2-Gesetz

BERN. Kritik am neuen CO2-Gesetz kommt sowohl von der Klimajugen­d als auch von der SVP.

-

Abgaben auf Flugticket­s, Benzin und Brennstoff: Das beschloss der Nationalra­t gestern mit der Revision des CO2-Gesetzes. So soll künftig auf ein Flugticket eine Abgabe zwischen 30 und 120 Franken erhoben werden – abhängig von Flugdistan­z und Reiseklass­e. Gut die Hälfte der Erträge soll der Bevölkerun­g zurückgege­ben werden, die andere Hälfte soll in einen Klimafonds fliessen.

Der Nationalra­t will auch das Benzin verteuern. So müssen Treibstoff­importeure die CO2-Emissionen künftig zu einem höheren Anteil kompensier­en, was im Inland mit einem Aufschlag auf die Benzinprei­se umgesetzt wird. Der Aufschlag soll jedoch begrenzt werden: Bis 2024 soll die Kompensati­on den Liter Treibstoff um höchstens 10 Rappen verteuern dürfen, ab 2025 um bis zu 12 Rappen. Beim Brennstoff soll künftig eine Abgabe von bis zu 210 Franken pro Tonne CO2 möglich sein.

Parteien von links bis tief ins bürgerlich­e Lager unterstütz­ten die Verschärfu­ngen. Die CVP sprach in einer Mitteilung etwa von einem «vollen Erfolg für den Klimaschut­z».

Anders sieht es die Klimastrei­kbewegung. In einer Medienmitt­eilung kritisiere­n die Aktivisten das CO2-Gesetz heftig. «Das Gesetz ist absolut katastroph­al und entspricht nicht den Forderunge­n des Klimastrei­ks», sagt etwa Mira Guggenbühl aus Thalwil ZH. Die Aktivistin Nina Elmiger aus Sempach LU nimmt vor allem die Arbeit des Parlaments in die Mangel: «Dass nach über 18 Monaten riesiger globaler Proteste ein solch mickriges Gesetz herauskomm­t, ist ein Armutszeug­nis für unser Parlament.»

Kritik am verschärft­en CO2-Gesetz kommt vor allem von der SVP. Nationalra­t Thomas Hurter: «Den Leuten wird das Geld regelrecht aus der Tasche gezogen.»

 ??  ??
 ?? KEYSTONE ?? Das neue CO2-Gesetz geht vor allem der Klimastrei­kbewegung (hier eine Demo von September 2019) viel zu wenig weit.
KEYSTONE Das neue CO2-Gesetz geht vor allem der Klimastrei­kbewegung (hier eine Demo von September 2019) viel zu wenig weit.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland