20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Mohrenköpfe» fliegen aus Migros-Sortiment
ZÜRICH. Die Migros hat sich die Rassismusvorwürfe zu Herzen genommen: Sie wirft die «Mohrenköpfe» aus dem Sortiment.
Nach jahrelangen Rassismusvorwürfen hat die Migros Zürich genug: Sie trennt sich von den Dubler-«Mohrenköpfen». Der aktuelle Diskurs zeige auf, dass der Produktname als provozierend empfunden werden könne, sagt eine MigrosSprecherin zu 20 Minuten. «Die Diskussion hat uns veranlasst, die Situation neu zu beurteilen.» Bisher begründete die Migros den Verbleib im Sortiment mit den vielen Fans, die die Dubler-Süssigkeiten hätten. 2018 hatte das «Komitee gegen rassistische Süssigkeiten» gegen die Dubler-«Mohrenköpfe» eine Petition lanciert. Diese blieb allerdings wirkungslos.
Nun postete TwitterNutzerin @MereSirrTeh Anfang Woche ein Video mit der Bitte an die Migros, die Dubler-Produkte aus dem Sortiment zu nehmen. Dazu stellte sie den Hashtag #blm, der für «Black Lives Matter» steht. Seit über zwei Wochen protestiert die «Black Lives Matter»-Bewegung in den USA gegen Rassismus und Polizeigewalt als Reaktion auf den gewaltsamen Tod des Afroamerikaners George Floyd durch Polizisten.
Die Süssigkeiten des Herstellers aus Waltenschwil AG waren ursprünglich in der Migros-Filiale Shopvillemärt erhältlich, später auch in anderen Filialen der Genossenschaft Migros Zürich
Dubler-Besitzer Robert Dubler sagt zu 20 Minuten: «Das ist nicht weltbewegend, es sind nur zwei Prozent Umsatzverlust.» Auf die Frage, ob er einsehe, dass das als rassistisch empfunden werde, antwortete er nicht.