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Airlines canceln Flüge, wenn zu wenig Passagiere mitfliegen
Die EU öffnet die Grenzen und die Airlines weiten den Flugbetrieb aus. Dennoch muss man weiter mit gecancelten Flügen rechnen.
Micael Fleischmann (30) aus Zürich wollte am 19. Juni mit neun Kollegen für einen Segeltörn nach Athen reisen. Da auch die Schweiz beabsichtige, am 15. Juni die Grenze zu den EU- und Efta-Staaten zu öffnen, hätten sich alle gefreut. «Doch die Swiss hat unseren Flug gecancelt. Eine Mitarbeiterin kündigte uns bereits an, dass auch der umgebuchte Flug mit 90 Prozent Wahrscheinlichkeit gestrichen wird», sagt er.
Auf Anfrage sagt Swiss-Sprecherin Meike Fuhlrott, dass es das Ziel sei, einen möglichst verbindlichen Flugplan anzubieten. Passagiere müssten aber trotz offener Grenzen weiter mit gecancelten Flügen rechnen. Ob ein Flug durchgeführt werde, hänge etwa von der Auslastung, von Umsteigepassagieren oder von der NoShow-Rate ab. Fuhlrott: «Wichtig ist, dass sich ein Flug im Gesamtsystem rechnet.» Die Annullierung eines Fluges könne auch aufgrund behördlicher Vorgaben nötig werden, wenn ein Land seine Bestimmungen ändere. «Grundsätzlich ist das ganze Netzwerk von gecancelten Flügen betroffen», so Fuhlrott. Wegen der dynamischen Situation könne man keine genauen Zahlen zu gestrichenen Flügen nennen. Dass der Flugplan weiterhin aus operationellen und wirtschaftlichen Gründen angepasst werde, bestätigt Jörg Waber, Sprecher der SwissMutter Lufthansa. «Ab Juni werden wir aber wieder mehr Ziele anfliegen und nicht mehr so viele Flüge aus dem System nehmen müssen wie zuvor.»
Bisher habe Edelweiss keine Flüge wegen zu tiefer Auslastung annullieren müssen, sagt Sprecher Andreas Meier. Der Flugplan werde darum zeitnah an die aktuellen Entwicklungen und die Nachfrage angepasst.