20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Mir ist noch bewusster geworden, in was für einem wunderbaren Land ich lebe»
Corona-Fragebogen mit Damian von Euw (21). Der Schwyzer ringt griechisch-römisch, 2018 gewann er Silber an der MilitärWM.
Wie sehr beschäftigt Sie das Coronavirus?
Am Anfang habe ich mich natürlich informiert und war immer auf dem aktuellsten Stand. Mittlerweile ist das weniger der Fall. Ich bin aber nie panisch geworden, sondern blieb gelassen.
Wie sah Ihr Training während der verschiedenen CoronavirusPhasen in den Monaten
März, April und Mai aus?
Im März befand ich mich mit der Nati in Ungarn in der Vorbereitung auf das europäische Olympia-Qualiturnier in Budapest. Halb Europa war dort. Plötzlich wurde alles abgesagt und wir wurden nach Hause geschickt. Danach trainierte ich in der Schweiz sehr intensiv und umfangreich weiter bis zu meiner Operation am Oberschenkel Anfang April. Seither bin ich in der Reha und im Kraftaufbau. Ich hatte die Möglichkeit, in einem privaten Kraftraum eines Freundes mehrmals wöchentlich zu trainieren, inzwischen trainiere ich wieder in meinem Stamm-Fitnesscenter.
Können Sie nun wieder uneingeschränkt trainieren?
Vor kurzem habe ich von Dr. Leumann die Freigabe bekommen, dass ich wieder ringen darf. Ich werde direkt ins Trainingslager mit der Nati in Tenero einsteigen. Wir sind noch eingeschränkt mit Reisen, deshalb sind vorerst nur Kadermassnahmen in der Schweiz geplant.
Welchen Einfluss hat die Corona-Krise auf Ihr Salär?
Meine Geldgeber, Unterstützer und Förderer sind teilweise in finanziell schwierige Lagen geraten, daher wird sie mittelfristig bestimmt einen negativen Einfluss auf mein Salär haben.
Was geniessen Sie seit den Lockerungen am meisten?
Wieder mit Freunden auswärts essen zu können.
Was haben Sie durch die Corona-Zeit gelernt?
Dass es nicht viel braucht, um die ganze Welt ziemlich schnell lahmzulegen. Ausserdem ist mir noch bewusster geworden, in was für einem wunderbaren Land ich lebe.