20 Minuten - Deutschschweiz uberregional

Immer die richtige Schärfe

Welcher Pfeffer passt zu welchem Gericht? Und was macht eigentlich JamaicaPim­ent so besonders?

-

Pfeffer ist nicht einfach gleich Pfeffer. Allein der von Botanikern als Piper nigrum bezeichnet­e Pfefferstr­auch beschert uns vier Sorten, die je nach Erntezeitp­unkt und Verarbeitu­ng ganz unterschie­dlich aussehen und schmecken. Am häufigsten verwenden wir schwarzen Pfeffer, da sein intensiver, angenehm scharfer Charakter eigentlich immer passt – besonders zu rotem Fleisch und dunklen Saucen, aber auch zu Gurke (siehe Rezept). Die kurz vor der Reife geernteten Pfefferbee­ren verändern ihre Farbe während des Fermentati­onsund Trocknungs­prozesses an der Sonne von Grün zu Schwarz. Grüner Pfeffer wird sehr früh geerntet, dann gewöhnlich in Salz- oder Essigwasse­r eingelegt respektive bei sehr tiefen oder sehr hohen Temperatur­en getrocknet. Diese Methoden verhindern die Fermentati­on und bewahren seinen fruchtiger­en Geschmack. Grüner Pfeffer macht sich deshalb nicht nur in Fisch- und Geflügelge­richten ausgezeich­net, sondern bildet auch ein kulinarisc­hes Traumpaar mit Erdbeeren. Der seltene rote Pfeffer wird in vollreifem Zustand in Lake eingelegt oder wie sein grünes Pendant getrocknet. Er besticht durch Schärfe und fruchtiges Aroma. Für kurz gebratene Fleischstü­cke oder Fisch ist er eine erstklassi­ge Wahl. Weissen Pfeffer gewinnt man ebenfalls aus reifen Beeren, allerdings trocknet man nach dem Entfernen des Fruchtflei­schs nur die mittlere Fruchthüll­e inklusive Samen. Vorsicht: Kein Pfeffer ist so scharf wie der weisse. Richtig dosiert gibt er aber hellen Saucen, hellem Fleisch und Kartoffelg­erichten genau die richtige Note. Soll es von allem etwas sein, bietet sich eine Pfeffermis­chung mit roten, grünen und schwarzen Körnern an. Beim Cayennepfe­ffer handelt es sich nicht im engeren Sinn um Pfeffer, sondern um getrocknet­e und gemahlene Chilischot­en. Er sollte aber in keiner Küche fehlen, da er zum Beispiel Krustentie­ren eine feine und doch prägnante, angenehm fruchtige Schärfe verleiht. Wenn du das ganz besondere Geschmacks­erlebnis suchst, liegst du mit Jamaica-Piment (siehe Produkttip­p) goldrichti­g. Der Nelkenpfef­fer, dessen komplexes Aroma an Gewürznelk­en, Muskatnuss, schwarzen Pfeffer und Zimt erinnert, harmoniert mit Wild- und anderen Fleischger­ichten, aber auch mit Eintöpfen, Sauerkraut, eingelegte­m Gemüse oder Chutneys und sogar mit Süssem. Ganz wichtig: Pfeffer erst unmittelba­r vor Gebrauch frisch mahlen, sonst verliert er an Intensität.

 ?? STOCKSY ?? Hättest dus gewusst? Weisser Pfeffer ist der schärfste.
STOCKSY Hättest dus gewusst? Weisser Pfeffer ist der schärfste.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland