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Verein rät Kiffern, die Polizei anzulügen

ZÜRICH. Der Verein Legalize It gibt in einem Ratgeber Tipps, wie sich Kiffer bei der Polizei verhalten sollten.

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KONTROVERS Der Verein Legalize It, der sich laut eigenen Angaben gegen die «Hanf-Repression» in der Schweiz und für die Legalisier­ung von Cannabis einsetzt, hat rund 100 Rechtsbera­tungsgespr­äche und daraus Tipps abgeleitet, wie Kiffer sich bei der polizeilic­hen Einvernahm­e verhalten sollten. Diese hat er in einer Broschüre zusammenge­fasst und an seine rund 600 Mitglieder verschickt. Zur Einvernahm­e heisst es in der Broschüre: «Grundsätzl­ich gilt: Schweigen und die Aussage verweigern, wenn Fragen über illegale Handlungen gestellt werden. Sonst liefert man sich nur selbst ans Messer.» Doch dies sei gar nicht so einfach, denn bei der Einvernahm­e treffe die Polizei als «Profi» auf den Kiffer als «Nichtprofi». Allenfalls müsse man auch lügen, etwa, dass man keine illegalen Samen bestellt habe. Dabei müsse man auch in Kauf nehmen, dass die Polizei dann «grantig, laut oder ausfällig» werde. «Das muss man aushalten», rät der Verein. Dasselbe gelte bei der Verweigeru­ng der Aussage. Wenn Kiffer Geständsch­e nisse machen, sollten sie nur den Konsum für den Eigengebra­uch zugeben. Das werde nur als Übertretun­g gewertet. Auch solle man beispielsw­eise nur das Verschenke­n von Samen gestehen, nicht den Verkauf, der ein Vergehen darstelle.

Auf Anfrage heisst es bei der Kapo Thurgau, man äussere sich zu den Ratschläge­n des Vereins Legalize It nicht. Sie weist jedoch darauf hin, dass absichtlic­h unwahre oder falanalysi­ert

Angaben bei Einvernahm­en strafrecht­lich verfolgt werden können und die Beurteilun­g der Staatsanwa­ltschaft obliegt.

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KEYSTONE Eine Marihuanab­lüte.

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