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Amherd spannt einzige Pilotin für Kampfjet-Vorlage ein
BERN. Am Freitag lanciert Viola Amherd ihre Kampagne für die Kampfjet-Abstimmung. An ihrer Seite: Fanny Chollet.
BERN. Im September stimmt die Schweiz über den Kauf neuer Kampfjets ab – diesen Freitag startet Verteidigungsministerin Viola Amherd den Abstimmungskampf. An ihrer Seite: die junge Kampfjetpilotin Fanny Chollet (29). Das Referendumskomitee kritisiert: «Man braucht die junge Pilotin lediglich als sympathische Werbeträgerin.» Politikberater Mark Balsiger erklärt, das VBS wolle mit ihr vermehrt Frauen auf die JaSeite ziehen.
Sie ist 29 und die erste Kampfjetpilotin der Schweiz: Fanny Chollet, Spitzname «Shotty», sitzt normalerweise im Cockpit einer F/A-18 Hornet. Am Freitag nimmt sie allerdings neben Verteidigungsministerin Viola Amherd Platz, wenn diese ihren Schlachtplan für die Abstimmung über den Kauf neuer Kampfjets für sechs Milliarden Franken präsentiert.
Die Kampfjet-Gegner wittern Kalkül dahinter: «Die Taktik des Verteidigungsdepartements ist clever», sagt SP-Nationalrätin Priska Seiler Graf. «Es präsentiert die einzige derzeit aktive Pilotin als
Aushängeschild für seine Kampfjet-Kampagne. Das ist ein PR-Stunt, da sie leider alles andere als repräsentativ ist für ihr Team aus ansonsten allesamt männlichen Kampfjetpiloten.»
Amherds Absicht ist für Seiler Graf glasklar: «Das Verteidigungsdepartement will so offensichtlich bei Frauen Sympathien für die Kampfjets schaffen. Leider nützt das in Sachen Gleichstellung nicht besonders viel.»
Das Verteidigungsdepartement will sich auf Anfrage nicht zur Kritik äussern. Auch ein Gespräch mit Fanny Chollet sei erst am Freitag möglich. Dann werde sie «die Sicht der Piloten auf die Dringlichkeit der Beschaffung darlegen», so Kommunikationschef Renato Kalbermatten.
Kein Verständnis für Seiler Grafs Kritik hat Stefan Holenstein. «Wir sind stolz auf unsere erste Kampfjetpilotin. Da ist es legitim, zu zeigen, dass wir im Militär fähige Frauen haben», sagt der Präsident der Schweizerischen Offiziersgesellschaft und Co-Präsident der KampfjetKampagne.