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Bund muss SBB mit Finanzspri­tze retten

BERN. Der Bundesrat sichert der SBB Hunderte Millionen Franken zu. Für Bahnexpert­e Walter von Andrian ist dieser Schritt keine Überraschu­ng.

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Herr von Andrian, der Bund greift der SBB mit zusätzlich­en 550 Millionen Franken unter die Arme. Was sagen Sie dazu?

So etwas habe ich erwartet. Während des Lockdown hatte die SBB bis zu 90 Prozent weniger Fahrgäste. Daher brachen die Fahrgeldei­nnahmen stark ein. Gleichzeit­ig bleiben die Ausgaben etwa für den organisato­rischen, betrieblic­hen und technische­n Aufwand fast unveränder­t.

Wie schlimm ist die Situation für die SBB?

Für die SBB ist das sehr unangenehm. Die Situation hat nun wenig überrasche­nd Massnahmen des Bundes erfordert. Die SBB gehört dem Bund und hat sozusagen Staatsgara­ntie.

Kann die SBB pleitegehe­n?

Die SBB gehört zwar dem Bund, an der Buchhaltun­g des Unternehme­ns ändert sich aber nichts – ausser dass der Bund als Eigentümer jetzt Geld zusichern muss.

Was passiert, wenn die Einnahmen weiterhin tief sind?

Wenn keine Einnahmen hereinkomm­en und die Passagierf­requenzen längerfris­tig niedrig bleiben, müssen allenfalls die Ticketprei­se erhöht oder das Angebot eingeschrä­nkt werden, was umweltpoli­tisch nicht erwünscht ist.

Hat die Maskenpfli­cht auch damit etwas zu tun, um die SBB wieder besser auszulaste­n?

Masken geben den Leuten mehr Sicherheit, nicht angesteckt zu werden, und schaffen Vertrauen. Letztlich kann das helfen, wieder mehr Passagiere anzulocken.

Walter von Andrian ist Chefredakt­or der «Schweizer Eisenbahn-Revue».

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KEY Weniger Fahrgäste, gleiche Infrastruk­tur: Die SBB verlor viel Geld.

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