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Teurer Covid-Schutz: Caritas verteilt Masken

LUZERN. Hygienemas­ken kosten eine dreiköpfig­e Familie über 100 Franken pro Monat. Laut der Caritas können sich das nicht alle leisten.

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KONTROVERS Laut Stefan Gribi, Sprecher des Hilfswerks Caritas, stellt die Maskenpfli­cht viele Schweizer, die am Existenzmi­nimum leben, vor Probleme. Auf Twitter rechnet er vor: Eine alleinerzi­ehende Mutter mit zwei Kindern über 12 Jahre brauche 168 Masken à 1 Fr. pro Monat, also insgesamt 168 Franken. Gegenüber 20 Minuten sagt Gribi: «Die Maskenpfli­cht ist eine Armutsfall­e.» Selbst wenn man günstigere Masken oder solche aus Stoff kaufe, falle der Betrag ins Gewicht: «Das ist definitiv ein Problem für viele Leute.» Die Caritas verteilt nun ab nächster Woche in ihren Märkten Gratismask­en. Vorerst stünden 10000 Stück bereit, die ein Lieferant gespendet habe.

Gemäss dem Bundesamt für Gesundheit reichen ein Schal oder selbst gebastelte Masken nicht. Verlangt wird eine Hygienemas­ke oder eine industriel­l gefertigte Textilmask­e. Laut der SBB müssen die Masken von den Reisenden selber besorgt werden. «An SelectaAut­omaten gibt es Masken zu kaufen. In grösseren Bahnhöfen auch in einigen Geschäften», sagt ein Sprecher.

Pendler können dabei auch nicht vom Arbeitgebe­r verlangen, dass er für die Masken aufkommt. Laut Arbeitsrec­htsprofess­or Roger Rudolph von der Uni Zürich muss der Arbeitgebe­r zwar Auslagener­satz leisten, wenn ein Arbeitnehm­er etwa geschäftli­che Anschaffun­gen fürs Homeoffice tätigt oder eine Geschäftsr­eise unternimmt. Der Arbeitsweg sei davon aber ausgenomme­n.

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KEY Masken können ins Geld gehen.

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