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Schweiz auf deutscher Risikolist­e: Hotels fürchten um ihre Existenz

ZÜRICH. Der Traum vom eigenen Haus rückt für viele noch weiter weg.

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ZÜRICH. Der gestrige Entscheid Deutschlan­ds, die ganze Schweiz auf die Liste der Risikogebi­ete zu setzen, ist für die hiesige Tourismusb­ranche ein schwerer Schlag. Schweizwei­t machen die Deutschen rund 10 Prozent aller ausländisc­hen Gäste aus. Mitten in der CoronaKris­e bleiben sie nun weg. Die Branche braucht jetzt dringend sinkende Infektions­zahlen, damit die Touristen wenigstens auf die Wintersais­on hin zurückkehr­en können.

KONTROVERS «Wohneigent­um zu finden, ist derzeit noch schwierige­r als in den vergangene­n Jahren», sagt Robert Weinert, Mitautor des gestern erschienen­en ImmoMonito­rings von Wüest Partner. Derzeit gibt es dreimal so viele Interessen­ten, wie Einfamilie­nhäuser pro Quartal auf dem Markt inseriert werden. Der Grund: die weiter steigende Nachfrage und die rückläufig­e Neubautäti­gkeit.

Dass derzeit vor allem Wohneigent­um gefragt ist, hat mit Corona zu tun: So bieten solche Objekte im Schnitt mehr Geräumigke­it als Mietobjekt­e (siehe rechts). Zudem wurde das Tiefzinsum­feld zur Bekämpfung der Krise nochmals deutlich verlängert. Das führe dazu, dass die Finanzieru­ngskosten von Wohneigent­um bis auf Weiteres vielerorts tiefer bleiben als die Mieten, so Wüest Partner.

Die steigende Nachfrage hat auch auf die Preise Einfluss: Es gebe immer mehr Regionen, in denen das Angebot in den für die breitere Bevölkerun­g erschwingl­ichen Preisklass­en sehr klein ist. Im Gegensatz zu denen, die Eigenheim suchen, stehen die Chancen für Mieter merklich besser. Dort gibt es laut Weinert 1,5 Interessen­ten pro Inserat. Dazu komme, dass der Mietermark­t von den Ballungsze­ntren wie Zürich oder Genf dominiert wird. In vielen anderen Gebieten und Städten gebe es mehr ausgeschri­ebene Mietwohnun­gen als Interessen­ten. Und auch die Mietpreise sind zwischen Mitte 2019 und Mitte 2020 bei den inserierte­n Wohnungen im Schnitt um 1,1 Prozent gesunken.

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ISTOCK In Tourismusg­ebieten wie dem Tessin (im Bild: Ascona) werden im Herbst die deutschen Touristen fehlen.
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ISTOCK In Corona-Zeiten ist Wohneigent­um noch beliebter: Die Nachfrage nach Wohneigent­um steigt, die Neubautäti­gkeit ist rückläufig.

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