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Corona-Mutation raubt Hoffnung auf Normalität
BERN. Das mutierte Virus bereitet dem BAG Sorgen – vor allem wegen des Gesundheitswesens.
ZÜRICH. Auf die Nachricht über den baldigen Impfstart in der Schweiz folgte die Meldung über das mutierte Coronavirus, das ganz Europa in Atem hält. Zerschlägt sich damit die Aussicht auf ein normaleres 2021? «Es nervt gewaltig», sagt etwa Berufsmaturand Nicola. Die ständige Unsicherheit schlägt aufs Gemüt, psychische Probleme nehmen laut Pro Mente Sana zu.
Für Grossbritannien sowie Südafrika hat die Schweiz seit gestern eine Einreisesperre verhängt. Sämtliche Personen, die seit dem 14. Dezember aus einem der beiden Länder eingereist sind, müssen sich für zehn Tage in Quarantäne begeben. «Wieder einmal ist uns das Virus einen Schritt voraus», sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), gestern. Laut Mathys gibt es zwar keine Hinweise darauf, dass die Krankheit häufiger einen schweren Verlauf nimmt. Es gebe aber klare Hinweise darauf, dass es einfacher von Mensch zu Mensch übertragen werden könne. Und da das Spitalpersonal in der Schweiz am Anschlag sei, könne sich das Land einen Anstieg der Fälle schlicht nicht leisten, so der BAGVertreter. Jede Woche, die man Zeit gewinne, helfe, das mutierte Virus besser zu verstehen und die Massnahmen anzupassen.
Laut Mathys hat das BAG nun die Passagierlisten für 92 Flüge aus Grossbritannien und 4 aus Südafrika bei den Airlines angefordert. Diese erhielten die
Kantone zur Überwachung der Quarantänepflicht. Geprüft würden zudem weitere Massnahmen. Für in Grossbritannien oder Südafrika wohnhafte Personen, die sich derzeit in der Schweiz befinden, wird eine Ausnahmeregelung des Flugverbots für die Heimreise geprüft. Dasselbe gelte für in der Schweiz wohnhafte Personen, die sich derzeit in den beiden Ländern befinden.
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