20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
«Ich werde gegen eine Corona-Impfpflicht rechtlich vorgehen»
ZÜRICH. Ein Grossteil des Swiss-Personals muss sich wohl in Zukunft gegen Corona impfen lassen.
Mit der Zulassung der CoronaImpfstoffe könnten erste Länder bei der Einreise Impfnachweise verlangen. Darum droht vielen Swiss-Mitarbeitenden ein Impfzwang. Vonseiten der Airline heisst es, man strebe kein Obligatorium an. Es könne aber sein, dass eine Impfung bei einem Teil des Personals erforderlich werde, um den Flugbetrieb durchführen zu können.
Das macht einige Swiss-Mitarbeitende wütend: «Ich bin gegen eine Corona-Impfpflicht bei der Swiss. Falls es zu einem Obligatorium kommen sollte, würde ich versuchen, dagegen rechtlich vorzugehen», sagt ein Swiss-Pilot zu 20 Minuten. Er hatte Corona bereits im Sommer. Die Krankheit sei praktisch ohne Symptome verlaufen. «Ich finde, man darf Personen, für die das Virus ungefährlich ist, nicht zu einer Impfung zwingen.» Sollten rechtliche Schritte nichts nützen, würde er sich aber impfen lassen: «Ich kann es mir nicht leisten, meinen Job zu verlieren.»
Auch eine Flugbegleiterin spricht sich gegen die Impfpflicht aus: Diese mache keinen Sinn, solange die Wissenschaft nicht wirklich beweisen könne, dass eine Impfung die Weitergabe des Virus verhindert. Auch sie hatte Corona bereits und vertraut die nächsten Monate auf den Immunschutz.
«Noch gibt es in keinem Land eine Corona-Impfpflicht», sagt Sandrine NikolicFuss, Präsidentin der Gewerkschaft des Kabinenpersonals. Abwegig sei ein Impfzwang aber nicht. Denn bereits gilt für die Swiss-Mitarbeitenden an Bord eines Langstreckenflugzeugs eine Impfpflicht für Gelbfieber. Laut Edelweiss ist ein verbindlicher Impfnachweis für Mitarbeitende oder Fluggäste zurzeit kein Thema, wie es auf Anfrage heisst. Auch Helvetic teilt mit, dass eine Impfpflicht fürs Flugpersonal vorerst nicht infrage komme.