20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Schüler attackieren und verletzen Teenager
FRICK. Üble Szenen an einer Schule im aargauischen Frick: Ein Schülermob attackiert einen Teenager und verletzt ihn.
Wie Oberstufenleiter Lothar Kühne in einem Brief an die Eltern schreibt, wurde gestern mindestens ein Schüler von einem «Schülermob» angegriffen. «In meiner langjährigen Tätigkeit als Schulleiter ist mir ein solch massiv aggressives Potenzial von Schülern bisher noch nie persönlich begegnet», so Kühne. Die Grenzen des Tolerierbaren seien bei weitem überschritten worden, heisst es im Schreiben, das 20 Minuten vorliegt. Laut Kühne ereignete sich der Vorfall auf dem Schulgelände. Wie der Schulleiter auf Anfrage sagte, wurde das Opfer sichtlich verletzt. Die Schule habe sofort die Polizei eingeschaltet. Neben der Strafanzeige durch die Eltern des Opfers werde die Schule weitreichende disziplinarische Massnahmen gegen die Täter verfügen.
Wie eine Schülerin zu 20 Minuten sagte, habe sie gesehen, dass die Polizei vor Ort gewesen sei. Und ein anderer Schüler meint: «Meine Kollegen und ich haben gerade eine Schneeballschlacht gemacht, als wir Schreie hörten.» Die Kantonspolizei bestätigt den Fall an der Schule. «In der 10-Uhr-Pause kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen, die einander Schnee und Eis anwarfen», heisst es. Zurzeit seien Untersuchungen wie Befragungen von Zeugen im Gang. Laut einer Sprecherin ist bisher mindestens ein Strafantrag eingegangen. Man gehe aber davon aus, dass davon unabhängig ein Verfahren eingeleitet werde, weil es sich nach jetzigem Kenntnisstand um Offizialdelikte handle. Die Bestimmung des Straftatbestands obliege der Staatsanwaltschaft. «Aufgrund der Anzahl der Beteiligten werden die Untersuchungen jedoch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen», so die Sprecherin weiter. Weder die Polizei noch der Schulleiter wollten genauere Angaben zu den Verletzungen des Schülers machen.