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E-Learning statt Märsche: Armee schickt Rekruten ins Homeoffice

BERN. Aufgrund der Corona-Situation darf ein Teil der Rekruten die ersten RS-Wochen von zu Hause angehen.

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KONTROVERS Am 18. Januar fängt die Rekrutensc­hule an – für rund 5000 Männer und Frauen wegen der Pandemie jedoch nicht in der Kaserne, sondern in den eigenen vier Wänden. Diese Rekruten haben die Anweisung, sich via E-Learning-Tool Grundkennt­nisse des Militärs und des militärisc­hen Alltags anzueignen.

Der Lernplan ist aber dicht gedrängt: Nach drei Wochen müssen sie etwa über die persönlich­e Waffe, ABC-Abwehr, Selbst- und Kameradenh­ilfe oder über das Dienstregl­ement der Armee Bescheid wissen. Zudem soll auch der Körper trainiert werden. «Wenn man sich seriös vorbereite­n will, muss man etwa täglich sechs Stunden lernen und wöchentlic­h vier Stunden Sport treiben», sagt Armeesprec­her Daniel Reist. Dabei setzt die Armee auf die Eigenveran­twortung. Im Gegensatz zu ihren Kollegen in der Kaserne dürfen Rekruten im Corona-Homeoffice das Haus verlassen. Wer gar nicht lernt, wird es jedoch spätestens in der Kaserne bereuen. Reist: «Das Wissen wie auch die körperlich­e Fitness der Rekruten wird beim Einrücken geprüft.» Wer nicht besteht, muss den Stoff übers Wochenende nachholen.

Die Rekruten in der HomeRS erhalten ebenfalls Diensttage und Sold – und sie sind auch in dieser Phase der Militärger­ichtsbarke­it unterstell­t. Das Führen von privaten Fahrzeugen ist ihnen deshalb jeweils von Sonntag, 24 Uhr bis Samstag, 8 Uhr nicht erlaubt.

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MICHAEL SCHERRER 5000 Militärang­ehörige beginnen am 18.Januar ihre Rekrutensc­hule von daheim aus.

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