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«Unsere Köpfe wären schon längst weggeblasen worden»
WASHINGTON. Sportstars sind empört über den Sturm auf das Capitol. Viele glauben, bei BLMDemos hätte die Polizei härter durchgegriffen.
Nach den schockierenden Ausschreitungen im Capitol meldeten sich zahlreiche Profisportler auf Social Media zu Wort und verurteilten die Trump-Anhänger aufs Schärfste. Basketball-Legende Dwyane Wade schreibt etwa: «Schwarze Menschen werden von der Polizei angehalten und überleben es nicht. Wir können nicht in unseren Betten schlafen, ohne getötet zu werden. Wir können joggen, ohne getötet zu werden. Und sie können das tun?»
Die Weltfussballerin von 2019, Megan Rapinoe, postete ein Video, auf dem zu sehen ist, wie Polizisten den Randalierern den Weg freimachen: «Das ist verrückt! Es wurde für sie geöffnet», so Rapinoe, Spielerin des Reign FC.
Der zweifache NBA-All-Star Isaiah Thomas, der zuletzt in Washington gespielt hat, geht in eine ähnliche Richtung wie Basketball-Kollege Wade: «Unsere Köpfe wären schon lange weggeblasen worden.»
In der Tat wird seit Mittwoch intensiv diskutiert, wie die Polizei reagiert hätte, wenn es dunkelhäutige Demonstranten gewesen wären: «Bei den Protesten der Black-Lives-MatterBewegung rollten Panzer die Pennsylvania Avenue runter, aber diese Weissbrote lassen sie das Capitol übernehmen», so etwa eine Stimme in den sonicht zialen Medien. Ein AuslandKorrespondent der «Welt» berichtet von äusserst marginalen Sicherheitsvorkehrungen vor dem Capitol. Gerade in den USA, wo Sicherheit so gross geschrieben werde, sei dies schon erstaunlich. Auch ein ehemaliges SWAT-Mitglied wundert sich und sagte gegenüber der Nachrichtenagentur «Bloomberg»: «Sie wussten, dass es Proteste geben würde, sie konnten das Ausmass erahnen, aber sie haben keine Vorkehrungen getroffen.»