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Dauerschnee löst Chaos aus
BERN. Der Bund erklärte wegen starken Schneefalls die Gefahrenstufe 4 von 5. Auch heute dürfte sich die Lage nicht entspannen.
ZÜRICH. Die Schneemassen haben in weiten Teilen der Schweiz gestern für prekäre Zustände gesorgt. Es kam zu über 200 Verkehrsunfällen, diverse Strassen mussten gesperrt werden, Züge, Busse und Trams fielen aus, Lieferdienste mussten den Betrieb teilweise einstellen. In den Bergen bleibt die Lawinengefahr
riesig. Das Goms im Wallis ist von der Umwelt abgeschnitten, nachdem in zwei Tagen über 1,5 Meter Schnee fielen.
In der Nacht auf gestern ging es mit starken Schneefällen los. In den Bündner Alpen fielen teils bis zu 65 Zentimeter Schnee, auch das Mittelland war mit bis zu 30 Zentimetern massiv betroffen. Auch für heute sind im Flachland um die 20 und in den Bergen an die 40 Zentimeter Neuschnee angesagt.
Die massiven Niederschläge hatten Auswirkungen auf den Verkehr: Vielerorts musste der ÖV den Betrieb einstellen, so etwa am Abend in der Stadt Zürich. Die Autobahn A13 musste zeitweise geschlossen werden, weil sie von Lastwagen mit Sommerreifen blockiert wurde. Probleme mit LKWs gab es zudem in der Ostschweiz, etwa auf der A7. Auch die A2 war zwischen Erstfeld und Göschenen zwischenzeitlich nicht mehr befahrbar. Und bei Horgen ZH stürzte ein Baum auf die A 3. Hinzu kamen Dutzende von Verkehrsunfällen in der ganzen Schweiz.
Betroffen war aber auch der Schienenverkehr: Zwischen
Brienz und InterlakenOst etwa sorgte eine Lawine für Beeinträchtigungen. Die Rhätische Bahn sperrte aus Sicherheitsgründen mehrere Strecken. Eine weitere Lawine ging auf die Kantonsstrasse in Seedorf UR nieder und verschüttete diese unter vier Metern Schnee.
Wegen der hohen Lawinengefahr wurden die Zuglinie und die Strasse in die Gemeinde Obergoms VS gesperrt – das Dorf sei «von der Aussenwelt abgeschnitten», gab ein Leser an. Und Gemeindepräsident Patric Zimmermann meinte: «Touristen sagten mir, dass sie noch nie so viel Schnee gesehen hätten.» Viele hatten aber auch Freude am Schnee – etwa in der Stadt Zürich, wo Jugendliche mit Snowboards im Kreis 7 herumflitzten.