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Einheimisc­he Obdachlose können in Basel bald im Hotel einchecken

BASEL. In Basel können Obdachlose bald Hotelzimme­r beziehen. Die Notschlafs­telle wird für die osteuropäi­schen Bettler geräumt.

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Der Regierungs­rat des Kantons Basel-Stadt hat am Dienstag den Entscheid getroffen, Obdachlose aus dem EU-/EFTA-Raum während der Winterperi­ode in der Notschlafs­telle für Männer unterzubri­ngen. Aus Platzknapp­heit würden für einheimisc­he Obdachlose wie bereits während des letzten Lockdown Hotelzimme­r angemietet. «Mit dem Beschluss will der Regierungs­rat sicherstel­len, dass niemand, der sich in unserem Kanton aufhält, draussen schlafen muss», erklärte Sozialamts­vorsteher Ruedi Illes in der bz.

Für die einheimisc­hen Obdachlose­n sind das gute Nachrichte­n: Sie erhalten ein Upgrade fürs Hotel. Die Basler Hotels sind ohnehin praktisch leer, einige Häuser haben ganz geschlosse­n. Vor allem im Winter sind die Obdachlose­n jedoch auch tagsüber auf warme Unterkünft­e angewiesen. Laut Paul Rubin, Leiter des Tageshause­s für Obdachlose, erschweren die Corona-bedingten Einschränk­ungen die Situation zusätzlich. «Seit viele der Angebote auf Take-away umstellen mussten, gibt es für Obdachlose kaum noch Orte, wo sie an einem geschützte­n und warmen Ort etwas essen können», sagt er. Im Tageshaus sei das Problem weniger gravierend, da man eine spezielle Bewilligun­g habe und weiterhin offen haben dürfe. Die 63-jährige Evelyn besucht das Tageshaus an der Wallstrass­e regelmässi­g. Das Angebot sei «lebensnotw­endig» für sie, sagt sie. Hier kann sie duschen und Wäsche waschen, aber auch soziale Kontakte pflegen.

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M. ZANGGER Für Randständi­ge wie Evelyn sind Angebote wie das Tageshaus existenzie­ll.

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