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«Ich habe einmal den Respekt verloren – dann zappelte ich im Netz»

KITZBÜHEL. Am Wochenende stehen die Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel an. Beat Feuz gelang es bisher noch nie, die Abfahrt zu gewinnen. Schafft er es dieses Jahr?

- NILS HÄNGGI

Mit der Streif hat Beat Feuz noch eine Rechnung offen. Viermal wurde der Schweizer schon Zweiter, so auch vergangene­s Jahr. Bei der Hahnenkamm-Abfahrt fuhr Feuz zusammen mit

Vincent Kriechmayr auf Platz

2, Matthias

Mayer siegte.

Im Anschluss analysiert­e der

33-Jährige: «Im Steilhang oben habe ich etwas ‹ghöselet›.»

Und dieses Jahr? Schafft es Feuz endlich, in Kitzbühel zu gewinnen? «Für den Sieg muss halt alles passen», sagt er. Die Voraussetz­ungen für den Feuz-Sieg sind da. Er belegte gestern im 1. Training für die Hahnenkamm-Abfahrten den vierten Platz. Auf den Trainingss­chnellsten Ryan Cochran-Siegle (USA) verlor er 0,55 Sekunden. Damit war der Skistar der schnellste Schweizer. Und dass er in Kitzbühel endlich den Sieg schaffen will, merkt man ihm an. Sein Blick: entschloss­en. Seine Worte: zielstrebi­g. Vielleicht passt es da also gerade, dass Feuz dieses Jahr zwei Siegchance­n in Kitzbühel hat. «Wir haben auch im Team diskutiert: Wenn man am Freitag gewinnt, hat man Kitzbühel oder Wengen gewonnen? Schliessli­ch ist es ja ein Ersatzrenn­en für Wengen», meint er angesproch­en darauf und lacht.

Schnell wird er aber wieder ernst.

Schliessli­ch weiss auch er: Die Hahnenkamm-Rennen sind alles andere als normale Rennen, denn die Streif bleibt die brutalste aller Strecken. Wer gewinnen will, muss das Limit ausloten. Auch er habe Respekt vor der Strecke, gibt Feuz zu. Aber das sei nicht immer so gewesen. «Einmal habe ich nämlich den Respekt verloren. Und was passierte? Ich zappelte im Netz. Da war dann schnell wieder der Respekt da», so der Schweizer. Man darf also gespannt sein, ob es Feuz schafft, auf der Streif zu siegen. Eine schöne Geschichte wäre es allemal.

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