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«Machs gut, du Engel!»: Die Popwelt trauert um Sophie
ATHEN. Am Samstag starb Sophie – für viele ihrer Fans eine «Pionierin eines neuen Sounds» und eine «Ikone der Befreiung».
Am frühen Samstagmorgen um etwa 4 Uhr starb die schottische Musikerin, Produzentin und DJ Sophie im Alter von 34 Jahren in Sophies Wahlheimat Athen. «Ganz Sophies Spiritualität entsprechend kletterte Sophie in die Höhe, um den Vollmond zu erleben, rutschte ab und fiel», schreibt Sophies Familie in einem Statement.
Auch Sophies Team veröffentlichte ein Statement und bat darum, bei der Berichterstattung keine geschlechtsspezifischen Pronomen zu verwenden (wie es Sophie selbst auch nicht für sich wünschte), was 20 Minuten zu respektieren versucht (die they/them/theirLösung aus dem Englischen ist auf Deutsch leider nicht möglich): «Sophie war eine Pionierin eines neuen Sounds, eine der einflussreichsten Kunstschaffenden der vergangenen Dekade. Nicht nur wegen ihrer genialen Produktionen und Kreativität, sondern auch wegen ihrer Botschaft – eine Ikone der Befreiung.»
Erst 2017 zeigte sich Sophie Xeon (Sophie trat generell nur unter dem Vornamen in Erscheinung) offiziell mit Gesicht und Stimme, obwohl Sophie seit Anfang der 2010er ein fester Bestandteil der (experimentellen) Popwelt war. Vorher hielt Sophie sich im Hintergrund oder verschleierte sich, weshalb Sophie von einigen Seiten vorgeworfen wurde, ein Mann zu sein, der die Identität einer Frau annimmt, um besser anzukommen – Female Appropriation, quasi.
Seit dem Song «It’s Okay to Cry» und vor allem dem zugehörigen Video ist aber klar: Sophie war eine Transfrau und wurde als solche schnell zur oben im Label-Statement beschriebenen LGBTQI+-Ikone. Deshalb und wegen Sophies wichtiger, avantgardistischer Einflüsse auf die Musik betrauert zurzeit gefühlt die ganze Popwelt ihren Tod.