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Tierschütz­er fordert Schutz von Waschbären

INDEMINI. Für einen radikalen Tierschütz­er handelt es sich bei den Waschbärab­schüssen um die «unökologis­che Verdammung fremder Arten».

- DAFINA ESHREFI

Ende Januar wurde in Wasserauen AI ein Waschbär erschossen, nachdem er sich Zugang zu einer Wohnung verschafft und darin ein Durcheinan­der hinterlass­en hatte. Waschbären gelten in der Schweiz als Neozoen, also nicht einheimisc­he Tierarten. Weil der Waschbär als gebietsfre­mde Art gilt, darf er in der Schweiz ganzjährig gejagt werden. Für die Interessen­gemeinscha­ft «Wild beim Wild» handelt es sich dabei um eine «pseudobiol­ogische, unökologis­che Verdammung fremder Arten», die gleichzeit­ig die «allgemeine Fremdenfei­ndlichkeit» fördere. Die IG, die vom radikalen Tierschütz­er Carl Sonnthal ins Leben gerufen wurde, verlangt nun in einer Petition ein Ende der Waschbärab­schüsse. Sonnthal fordert, dass man «endlich» geltendes Tierschutz­gesetz anwendet.

Der Jagd und Fischereiv­erwalter von Appenzell Innerrhode­n, Ueli Nef, widerspric­ht: «Gerade weil Tiere ein Recht auf Leben haben, hat man den Waschbären in Wasserauen erlegt. Damit schützen wir sehr viel mehr Tierleben, als wenn wir aus radikal fanatische­n Gründen ein einzelnes Individuum schützen.» Da Waschbären sowohl gut schwimmen als auch klettern können, sei fast nichts vor ihnen sicher. Einheimisc­he Arten seien den Umgang mit einer solchen gebietsfre­mden Art nicht gewohnt. Das Ziel sei es, eine Ansiedlung des Waschbären in der Schweiz gar nicht erst zuzulassen. Auch Simon Meier von Wildtier Schweiz erklärt, dass der Abschuss des Waschbären legitim gewesen sei: «Der Waschbär gehört nicht in unsere Biosphäre und wird deshalb intensiv bejagt.»

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AMT FÜR JAGD UND FISCHEREI GR Ein Waschbär tappte im vergangene­n August im Bündnerlan­d in eine Fotofalle.

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