20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
42 Proficlubs beantragen Sport-Millionen vom Bund
BERN. Die Corona-Krise zwingt die Vereine zum Gesuch um finanzielle Hilfe. Ambri macht das als erster Club publik.
Ende Januar lief die Frist für Schweizer Sportclubs der höchsten Ligen im Fussball, Eishockey, Volleyball, Handball und Unihockey ab, um beim Bundesamt für Sport (Baspo) ein erstes Gesuch um Corona-Hilfsgelder, sogenannte À-fonds-perdu-Beiträge, zu stellen. 42 Gesuche seien bis Sonntag eingegangen, bestätigte das Baspo 20 Minuten. Darunter sind elf von zwölf Clubs in der National League und neun von zwölf Clubs in der Swiss League. Zwölf sind es im Männerfussball: drei aus der Super League und neun aus der Challenge League. Aus Gründen des Datenschutzes könne man jedoch keine Namen nennen. 115 Millionen Franken stehen zur Verfügung. Allerdings mit Bedingungen, etwa die Löhne für alle Mitarbeiter, die im Jahr über 148 200 Franken verdienen, zu kürzen. Das durchschnittliche Salär der Grossverdiener muss um 20 Prozent gesenkt werden, für fünf Jahre.
Der HC Ambri-Piotta ist der erste Verein, der die Einreichung seines Gesuchs publik macht. «Die finanzielle Situation ist dramatisch», sagt Ambri-CEO Nicola Mona. «Ohne Kapitalerhöhung und À-fondsperdu-Beiträge müssten wir die Bilanz deponieren.» Bei den Tessinern haben bereits zu Saisonbeginn alle Angestellten mit einem Jahressalär über 84000 Franken freiwillig auf einen Teil ihres Lohnes verzichtet. Mona erklärt allerdings, dass die Löhne nächste Saison wieder steigen würden. Um die Bedingungen des Baspo zu erfüllen, werde man ab der nächsten Spielzeit vor allem neue Verträge anpassen, um die durchschnittliche Lohnsumme zu senken.
Der SC Bern bestätigte auf Anfrage, ebenfalls ein Gesuch um À-fonds-perdu-Beiträge eingereicht zu haben.