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Mutter macht Schulen mit Hotspot-Karte Druck

Auf einer Website erfasst eine Bürgerin mit Internetak­tivisten CoronaAusb­rüche an Schulen. Damit will sie den Druck auf die Politik erhöhen.

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ZÜRICH. Eine Mutter dokumentie­rt zusammen mit Internetak­tivsten auf einer Karte die Covid-Ausbrüche an Schulen: Bis gestern waren es über 100 Cluster. «Es lodert ein Schwelbran­d», sagt A. D. Sie plädiert daher für eine vierwöchig­e Schulschli­essung. Die Website befeuert den Streit um Fernunterr­icht, im Netz gibts Lob: «Die Karte sollte man auf den Bundesplat­z projiziere­n.»

Die Karte ist gesprenkel­t mit gelben Biogefahr-Schildern. Sie warnen vor Ausbrüchen der britischen und südafrikan­ischen Corona-Mutation an Schulen. Bis gestern registrier­te die Website Schulclust­er.ch schweizwei­t über 100 Cluster. Einzelne Meldungen sind anonym und unbestätig­t. Aufgezeigt werden nicht einzelne Ansteckung­en, sondern nur Orte, wo mindestens eine Klasse unter Quarantäne ist.

Hinter der Website stecken Internetak­tivisten namens Cyberstamm­tisch. A. D.*, Mutter eines Kindes im Primarschu­lalter aus dem Kanton Bern, hat die Website am Samstag mit den Aktivisten lanciert. Sie möchte jedoch anonym bleiben. So soll das Problem der Infektione­n an Schulen ins Bewusstsei­n der Öffentlich­keit gerückt werden. «Die Karte zeigt, dass ein Schwelbran­d lodert», sagt D., die ihr Kind im Homeschool­ing unterricht­et. Die Zahl der Ausbrüche und die zunehmende­n Schulschli­essungen sind für die Mutter ein Beleg dafür, dass die Schutzkonz­epte in den

Schulen nicht funktionie­ren. Um weitere Ausbrüche zu vermeiden, plädiert D. für eine sofortige Schulschli­essung von vier Wochen. Seien Schulschli­essungen oder Homeschool­ing nicht möglich, brauche es dringend bessere

Schutzkonz­epte.

«In den vergangene­n Wochen konnten tatsächlic­h vermehrt Ausbrüche auch in Schulen beobachtet werden», sagte Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewä­ltigung beim BAG. Wie an den Schulen weiter vorgegange­n werde und wie die Situation mit den neuen Mutanten aussehe, sei derzeit nicht klar. «Wir sind mit den Erziehungs­direktoren in Kontakt, um mögliche Massnahmen auszuloten.»

*Name der Redaktion bekannt

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OPENSTREET­MAP Laut ihren Machern zeigt die Karte, wo überall Klassen in Quarantäne geschickt wurden.

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