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Neues Tool zeigt auf, wie ökologisch dein Auto ist
ZÜRICH. Ein Rechentool des TCS untersucht die Ökobilanz von Neuwagen – ob Verbrenner oder E-Auto. Es zeigt: Letztere sind nicht immer klimafreundlicher.
Ab wann ist ein Elektroauto ökologischer als eines mit Verbrennungsmotor? Der Touring Club Schweiz (TCS) hat bei seinem Online-Autovergleich eine neue Funktion lanciert, die die Klimabilanz von der Herstellung bis zur Entsorgung festhält. Das Berechnungstool ist laut TCS das weltweit einzige seiner Art – noch nie habe es eine Übersicht gegeben, die Autos von der Produktion bis zur Entsorgung bewertet.
Dafür arbeitete der TCS mit dem Paul-Scherrer-Institut zusammen. Im direkten Vergleich zweier Autos sieht man, ab welchem gefahrenen Kilometer ein E-Auto umweltfreundlicher ist als ein Verbrenner. Das zeigt das Beispiel der meistverkauften Neuwagen in der Schweiz von 2020. Dies war der Skoda Octavia, gleich danach folgt der Tesla 3 als beliebtestes Elektromodell. Mit 20,2 Tonnen CO₂-Ausstoss für Herstellung und Entsorgung ist der Tesla klimaschädlicher als der Skoda mit 14,2 Tonnen. «Doch sobald das Auto gefahren wird, verändert sich die Energiebilanz», sagt Martin Bolliger vom TCS. Nach einer Lebensdauer von 200 000 Kilometern hat der Tesla 3 Gesamtemissionen von 31,4 Tonnen CO₂ angehäuft, beim Skoda Octavia sind es mit 53,4 Tonnen deutlich mehr.
Georg Klingler, Klimaexperte bei Greenpeace, ist erstaunt über die hohen Emissionswerte für E-Autos (siehe Box). Er glaubt, dass bei der Berechnung ein Strommix mit zu hohen CO₂-Werten einfloss.