20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Covid-Pandemie stoppt Rhino-Wilderei in Kenia
NAIROBI. Auch dank der Pandemie wurde 2020 in Kenia kein einziges Rhinozeros gewildert. Auch aus Südafrika gibts gute Nachrichten.
«Erstmals seit 1999 wurde im vergangenen Jahr kein einziges Rhinozeros gewildert», sagt John Waweru, Direktor des Kenyan Wildlife Service KWS. «Die Wilderei hat sich von 59 Fällen 2013 auf null vermindert.» Dies ist laut Fachleuten einerseits auf die Pandemie zurückzuführen, andererseits auf verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen illegale Abschüsse sowie die Armut in umliegenden Ortschaften. Auch der Handel mit den begehrten Hörnern wurde weltweit stärker bekämpft. Gemäss dem KWS lebten in Kenia 2017 noch 1258 Rhinozerosse, darunter drei nördliche Breitmaulnashörner. Seit ein Männchen starb, leben weltweit nur noch zwei weibliche Tiere. Die Anstrengungen gegen Wilderei kamen auch den Elefanten im Land zugute: Seit dem Höhepunkt 2013 hat sich die Zahl gewilderter Elefanten in Kenia von 384 Fällen um 97 Prozent auf elf Tiere reduziert. Vor einigen Tagen hatte auch Südafrika einen Rückgang gewilderter Nashörner um 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr vermeldet. Die Zahl der nur im KrügerNationalpark gewilderten Elefanten sank um knapp die Hälfte gegenüber dem Vorjahr auf 16 tote Dickhäuter. 2020 wurden insgesamt 166 mutmassliche Wilderer festgenommen – 66 im KrügerPark.
Der Kampf gegen die NashornWilderei könne durch grosse Geschlossenheit gewonnen werden, sei aber zäh und lebensgefährlich, so Tierschützer Neil Greenwood vom Internationalen Tierschutzfonds.