20 Minuten - Deutschschweiz uberregional
Ausländerreform: Hiller ärgert sich über Liga-Boss Vaucher
BERN. Die Ausländerreform spaltet das Schweizer Eishockey. Die Spielergewerkschaft beklagt sich über mangelnde Einbindung.
«Ich bin enttäuscht, dass die Liga nicht vorher über die Aktion informiert wurde», sagte LigaPräsident Denis Vaucher zu 20 Minuten. Er meint den Protest der NationalLeagueSpieler am Wochenende gegen die geplante Ausländererhöhung (20 Minuten berichtete), wonach in Zukunft sieben statt wie bisher vier Ausländer im Team aufgestellt werden dürfen. Obwohl es für Vaucher gar kein Protest war: «Für mich war es mehr ein Bekenntnis zum Schweizer Eishockey. Dass der Nachwuchs unsere Zukunft ist, unsere Fans das Rückgrat und das Eishockey unsere Leidenschaft, sehen wir genauso.»
Also doch alles gut? Nicht ganz. Der Ligadirektor kritisiert die Spielergewerkschaft Swiss Ice Hockey Players’ Union (SIHPU), die den Protest initiiert hat. So weist er etwa den Vorwurf zurück, dass zwischen der SIHPU und der Liga kein Kontakt da gewesen sei. Er habe mehrmals mit SIHPUPräsident Jonas Hiller gesprochen.»
Das verneint auch der ehemalige NHLGoalie gegenüber 20 Minuten nicht. Doch er ärgert sich über die fehlende Einbindung in den Entscheidungsprozess. «Denis sagte mir im Januar, dass Ende des Monats nur über den Aktionärsbindungsvertrag entschieden werden solle. Am 29. Januar habe ich und haben alle Spieler dann aus den Medien über den Entscheid zur Ausländerreform erfahren.»
Doch auch wenn er die SIHPU von der Liga nicht wirklich ernst genommen sieht, sagt Hiller: «Wir hoffen, dass wir im internen Dialog mit der Liga Lösungen finden werden.»