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Dramatisch­e Rettung von Mädchen in Zürich

ZÜRICH. Am Freitag spielten sich im Zürcher Kreis 6 dramatisch­e Szenen ab. Odilo Casanova zögerte nicht lange.

- LYNN SACHS

Odilo Casanova hat seit Tagen schlaflose Nächte. «Ich muss immer wieder darüber nachdenken, was am Freitag alles hätte passieren können.» Wie der 65-Jährige erzählt, spielten sich an diesem

Tag an der Plattenstr­asse im Zürcher Kreis 6 dramatisch­e Szenen ab. «Ich kam gerade von der Mittagspau­se, als ich vor einem Mehrfamili­enhaus mehrere Leute stehen sah.» Weil er sich nichts dabei gedacht habe, sei er in sein Büro im gegenüberl­iegenden Gebäude gegangen. «Plötzlich sagte eine Mitarbeite­rin, dass sich ein Kind auf dem Dach befinde.» Sofort sei er aus dem Büro gestürmt. «Ich lief in den vierten Stock und klopfte an die Tür. Da niemand aufmachte, brach ich das Schloss mit einem Werkzeug auf.» In der Wohnung sei ihm dann eine Frau entgegenge­kommen. «Die Mutter schien keine Ahnung zu haben, dass sich ihr Kind in Gefahr befand.» Um Aufregung zu vermeiden, gab er ihr per Handzeiche­n zu verstehen, dass sie still sein solle. «Ich führte sie zum Fenster und hob sie ein Stück raus. Sie griff nach dem Mädchen und zog es rein.»

Die Mutter der Dreijährig­en habe sich in der Zwischenze­it mehrfach bei ihm bedankt. Als Held sieht sich der 65-Jährige nicht. «Für mich war klar, dass ich helfen musste.» Laut der Stadtpoliz­ei Zürich ging am Freitag die Meldung ein, dass sich ein Kind auf dem Dach einer Liegenscha­ft an der Plattenstr­asse befinde. «Als die Beamten eintrafen, war das Kind bereits in Sicherheit», sagt Sprecher Marc Surber. Die Ermittlung­en und Abklärunge­n seien im Gang.

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Video: Casanova erzählt auf 20min.ch von der Rettung.
20MIN/MARCO ZANGGER Odilo Casanova sieht sich nicht als Held. Video: Casanova erzählt auf 20min.ch von der Rettung.

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