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Personalnot in Tierklinik – Hund starb
MÜnCHensTein In einer Tierklinik werden Notfälle im Nachtdienst an andere Kliniken überwiesen. Diese liegen bis zu eine Stunde entfernt.
«Wann wird etwas unternommen, damit der tierärztliche Notfalldienst in der Region Basel besser wird?», fragt sich eine besorgte Tierarztgehilfin.
Sie erzählt, dass Besitzer, die mit ihren Tieren während der Nachtschichten auf die Notfallstation der VetTrust-Klinik in Münchenstein kämen, in andere Tierkliniken überwiesen würden, weil vor Ort niemand anwesend sei, der oder die sich um den Notfall kümmern könnte. Umliegende Klinken mit einem 24-Stunden-Dienst sind 40 Minuten entfernt, was für einen Notfall zu lange ist.
Auch für einen Hund kam Anfang Januar jede Hilfe zu spät. Der Vierbeiner musste schnell behandelt werden. Die Tierklinik in Münchenstein überwies den Fall an die nächste Klinik, doch der Weg dorthin war für ihn zu lang, und der Hund starb. Ob er bei einer Behandlung vor Ort überlebt hätte, bleibt offen. Die Tierbesitzer möchten keine Aussagen machen.
In der VetTrust-Klinik in Basel stünden rund 50 Mitarbeitende in einem 3-SchichtBetrieb, 24 Stunden, 7 Tage die Woche im Dienst, erklärt VetTrust-CEO Boris Rapp. Während
der Nacht sei neben der Tierärztin/dem Tierarzt eine weitere tiermedizinische Praxisassistentin vor Ort. Hinzu komme ein Back-up-Dienst, der für die Chirurgie angeboten werde. «Aufgrund unbesetzter Stellen kann dieser Dienst aktuell nicht an jedem Tag besetzt werden. In diesen Fällen überweisen wir die Patienten nach einer Erststabilisation in der Tierklinik weiter oder bieten den anrufenden Kunden an, direkt die nächstgelegenen Einrichtungen anzufahren.»