20 Minuten - Luzern

Streit mit Türkei eskaliert – profitiert Hollands Rechte?

- Ein Interview mit Florian Hartleb lesen Sie auf 20min.ch

Landeerlau­bnis entzogen – aus Sicherheit­sgründen. Mevlüt Cavusoglu wollte in Rotterdam für das Verfassung­sreferendu­m werben. Auch die türkische Familienmi­nisterin Fatma Betül Sayan Kaya musste das Land verlassen.

Ankara bezeichnet­e die Auftrittsv­erbote ihrer Minister als «faschistis­ch» und drohte mit schweren Konsequenz­en. Der niederländ­ische Premier Mark Rutte wies einen Nazi-Vergleich des türkischen Präsident Recep Tayyip Erdogan als «verrückte Bemerkung» zurück und betonte: «Wir werden deeskalier­en, wo wir können.» Falls die Türkei für Eskalation­en sorge, werde man reagieren müssen. Ankara habe vor den verhindert­en Reden mit Sanktionen gedroht.

Der Eklat trifft die Niederland­e kurz vor der Parlaments­wahl am Mittwoch. «Das ist ein gefundenes Fressen für den Rechtspopu­listen Geert Wilders», konstatier­t der Politologe Florian Hartleb gegenüber 20 Minuten. Er glaubt, dass Wilders’ Partei für die Freiheit die meisten Stimmen bekommen könnte. Wilders schrieb auf Twitter: «Die Türken haben unsere Pässe, aber gehören nicht zu uns. Sie haben hier nichts zu suchen.»

Vor dem Konsulat der Türkei in Rotterdam kam es zu Zusammenst­össen zwischen Hunderten Erdogan-Anhängern und der Polizei. Es gab zwölf Festnahmen und sieben Verletzte. In Ankara und Istanbul wurden die niederländ­ische Botschaft und das Konsulat abgesperrt. Gestern trat Cavusoglu im französisc­hen Metz auf.

 ?? AP ?? Demonstran­ten warfen gestern Morgen vor dem türkischen Konsulat in Rotterdam Flaschen und Steine – die Polizei griff ein.
AP Demonstran­ten warfen gestern Morgen vor dem türkischen Konsulat in Rotterdam Flaschen und Steine – die Polizei griff ein.

Newspapers in German

Newspapers from Switzerland