Täter soll Opfer eine Kerze in den Rachen gerammt haben
KÜSNACHT ZH. Auf Drogen soll B. V. einen Kollegen brutal getötet haben. Nun wird bekannt: Es soll noch ein Opfer geben.
Es ist ein Blutbad, das sich in der Nacht auf den 30. Dezember 2014 in der elterlichen Villa von B. V.* an der Goldküste abgespielt hat: Laut Anklageschrift hatte der damals 29-Jährige Ko- kain und Ketamin konsumiert und geriet in einen psychotischen Zustand mit paranoiden Wahnvorstellungen. Am Morgen kam es zwischen ihm und A. F.* (23) zum Streit. V. schlug mehrmals mit den Fäusten und allenfalls auch mit Glasscherben auf F.s Kopf. Es folgten mehrere wuchtige Schläge mit einem 1 Meter grossen und 6 Kilo schweren Kerzenständer, einer goldenen, 1,8 Kilo schwe- ren Skulptur und einer antiken Dekofigur. Dann rammte er dem noch lebenden Opfer gemäss Anklage eine Kerze in den Rachen und würgte es zu Tode. Und: Wie jetzt bekannt wurde, soll es ein weiteres Opfer geben. Es geht um Vergewaltigung und versuchte Tötung einer Frau – ebenfalls im Jahr 2014.
Die Staatsanwaltschaft will V., obwohl er aufgrund seines Zustandes beim Tötungsdelikt eigentlich schuldunfähig ist, wegen fahrlässiger, eventuell vorsätzlicher Tötung verurteilen. V. hätte aufgrund der wiederholten psychotischen Zustände wegen Drogenkonsums voraussehen müssen, dass er in solchem Zustand Personen verletzen oder gar töten könnte. Diesen Punkt bestreitet die Verteidigung: Der Beschuldigte habe zum Zeitpunkt der Drogeneinnahme die Tat nicht vo- raussehen können. Die Vorwürfe des zweiten, weiblichen Opfers bestreitet die Verteidigung.