Morden mit massig Hürden als Brotberuf
« Schneider vs. Bax» mit Tom Dewispelaere, Alex van Warmerdam, Maria Kraakman, Regie: Alex van Warmerdam.
Der liebevolle Familienvater Schneider hat Geburtstag und freut sich auf das Fest, das seine Frau und seine zwei kleinen Kinder für ihn auf die Beine stellen. Doch dann klingelt kurz davor das Telefon und sein Chef ist am Apparat: Schneider soll den Schriftsteller Bax umbrin- gen. Denn Schneider ist Auftragsmörder, was seine Familie natürlich nicht weiss. Was wiederum Schneider nicht weiss: Auch Bax ist ein Auftragsmörder – mit demselben Chef.
Doch warum setzt der Chef die beiden aufeinander an? Dieses Rätsel wird im Lauf des niederländischen Films natürlich geklärt, hier sei nur so viel verraten: Das Duell «Schneider vs. Bax» wirbelt alle Konventionen des Auftragkillerthrillers durcheinander. So ist Bax zwar ein ziem- lich verpeilter Typ – und somit eine vermeintlich leichte Beute für Schneider. Aber wenns drauf ankommt, hat der Chaot durchaus was auf dem Kasten. Dummerweise kreuzt kurz vor dem Duell der beiden seine streitbare Tochter auf, und auch sein chauvinistischer Vater steht mit einer neuen Freundin vor der Tür. Wer soll da noch anständig morden können? Man merkt: «Schneider vs. Bax» ist eine zwar brutale, aber stets rabenschwarz gefärbte Krimi-Komödie.
Die Geschichte der Almansas beginnt in den 30erJahren in Madrid. Der junge Yago und sein Schulkollege Lara hören den Tiraden des alten Anarchisten Ramon zu, interessieren sich aber vor allem für dessen Tochter Maria. Als der Bürgerkrieg dann ausbricht, ist Yago bei den Anarchisten und Freund von Maria. Lara geht zu den rivalisierenden Kommunisten und sinnt auf Rache. Nach der Niederlage gegen die Faschisten gelingt beiden die abenteuerliche Flucht. Yago und Maria gehen ins Exil nach Mexiko. Dort ist gut 50 Jahre später ihr Enkel Omar in Schwierigkeiten. Er gerät in ein Eifersuchtsdrama und muss fliehen, ausgerechnet nach Madrid, in die alte Heimat der Almansas.
Antonio Ortuño, 1976 in Guadalajara geboren, zählt zu den aufregendsten Autoren Mittelamerikas. Er erzählt knapp und zügig von der gewalttätigen Familie Almansa und der Verbindung von persönlichem und gesellschaftlichem Schicksal. Gekonnt wirbelt er die Epochen und die Geschehnisse durcheinander, hält sich aber immer am roten Faden. So nimmt einen seine Geschichte mit einem unwiderstehlichen Sog mit.