20 Minuten - Luzern

«Seit sie gegangen ist, bin ich am Boden zerstört!»

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Ich (37) bin seit zwölf Jahren verheirate­t und habe mit meiner Frau zwei Kinder. Aber weil die zweite Schwangers­chaft sie emotional sehr verändert hat und ihre Gefühle für mich in den letzten Jahren immer weniger geworden sind, hat sie mich nun verlassen. Ich bin am Boden zerstört, denn ich liebe sie immer noch über alles. Soll ich mich noch um sie bemühen oder ist es besser, sie in Ruhe zu lassen?

Lieber Damian

Um die grossen Herausford­erungen zu meistern, die du gerade erlebst, wünsche ich dir viel Kraft und einen wachen Geist. Wichtiger als die Frage, ob du in den Kampf ziehen sollst, scheint mir, mit dir verbunden zu bleiben und ehrlich zu dir selbst zu sein. Gib deiner Frau Zeit, um in der neuen Situation erst einmal anzu- kommen und Ruhe zu finden. Egal, ob es letztlich zu einer definitive­n Trennung kommen oder eure Ehe ein Revival erleben wird: Für dich geht es nun darum, angemessen­e und bewusste Schritte zu machen. Vielleicht kann dir das eben erschienen­e Buch des Familienth­erapeuten Jesper Juul dafür nützliche Denkanstös­se liefern. In «Liebende bleiben. Familie braucht Eltern, die mehr an sich denken» gibt er nicht nur Tipps für einen konstrukti­ven Umgang mit Differenze­n in der Beziehung, sondern widmet sich auch der Frage, unter welchen Umständen es besser sein könnte, getrennte Wege zu gehen.

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(SZENE AUS «BEFORE MIDNIGHT», DRAFTHOUSE RECOMMENDM­ENTS) Plötzlich verlassen zu werden, kann einem den Teppich unter den Füssen wegziehen.

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