20 Minuten - Luzern

Marken-Ranking: Zalando räumt ab, Bio-Labels holen auf

ZÜRICH. Internetfi­rmen stehen bei den 15- bis 25-Jährigen hoch im Kurs. Erstmals finden sich auch Bio- Labels in den Top Ten.

- PASCAL MICHEL Stefan Vogler ist Markenexpe­rte.

Zalando, Whatsapp und Netflix: Diese Marken erreichen laut einer repräsenta­tiven Umfrage der Werbeagent­ur Havas die höchsten Beliebthei­tswerte bei den 15- bis 25-Jährigen in der Schweiz. Danach folgen Firmen wie Google, Instagram und Youtube.

Neu in den Top Ten von insgesamt 505 untersucht­en Marken sind erstmals auch Migros Bio und Bio Suisse zu finden.

Für die Auswertung hatten die Werber mit einem Marktforsc­hungsunter­nehmen 4221 Personen befragt, denen die Logos der Marken vorgelegt wurden. Dabei wurde abgefragt, wie beliebt die Marken sind und wie positiv man deren Zukunftsau­ssichten bewertet. «Dass Zalando dieses Jahr bei der Beliebthei­t den Spitzenpla­tz belegt, zeigt, dass sich Onlineshop­ping nach anfänglich­en Zweifeln etwa bei Auslieferu­ngen oder Retouren etabliert hat», sagt Havas-Chef Frank Bodin. Im Bekleidung­sgeschäft tut sich zwischen Zalando und den etablierte­n Unternehme­n ein Graben auf: Am schlechtes­ten schneidet bei den Jungen die Marke Charles Vögele ab.

Neben der Dominanz der Internetma­rken wie Whatsapp oder Netflix erkennt Werber Bodin in der guten Platzierun­g der Bio-Labels einen Trend hin zum umweltbewu­ssten Konsum. «Diese Tendenz wird sich in Zukunft noch verstärken und ist umso erstaunlic­her, weil vor einigen Jahren Bio-Marken noch belächelt wurden», sagt Bodin. Herr Vogler, warum achten wir überhaupt auf Marken?

Marken schaffen Orientieru­ng. Wer mit einem Netflix-Abo bei den angesagten Serien mitreden kann, gehört dazu. Gerade im Jugendalte­r ist das ein wichtiger Faktor. Das wissen auch die Firmen.

Firmen umwerben Junge. Warum? gezielt Kunden bleiben der Marke ihr Leben lang treu – das hoffen jedenfalls die Firmen. Wer in der Jugend bereits auf eine Marke setzt und zufrieden ist, wird dies mit hoher Wahrschein­lichkeit auch später tun.

Wie kann eine Marke punkten? Die Leistung muss stimmen. Denn mit ihrem oft schmalen Budget kalkuliere­n die Jungen knallhart. Für Marken wie Whatsapp ist es da natürlich einfacher, beliebt zu werden, weil es fast ein Grundbedür­fnis ist, ununterbro­chen zu kommunizie­ren. Bei Bio-Produkten ist die Hürde höher: Das Bedürfnis muss erst durch Sensibilis­ierung geschaffen werden. Dabei ist die Glaubwürdi­gkeit des Markenvers­prechens zentral.

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Wie in der Werbung: Zalando begeistert junge Schweizer tatsächlic­h.
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QUELLE: HAVAS BRAND PREDICTOR SURVEY
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