Marken-Ranking: Zalando räumt ab, Bio-Labels holen auf
ZÜRICH. Internetfirmen stehen bei den 15- bis 25-Jährigen hoch im Kurs. Erstmals finden sich auch Bio- Labels in den Top Ten.
Zalando, Whatsapp und Netflix: Diese Marken erreichen laut einer repräsentativen Umfrage der Werbeagentur Havas die höchsten Beliebtheitswerte bei den 15- bis 25-Jährigen in der Schweiz. Danach folgen Firmen wie Google, Instagram und Youtube.
Neu in den Top Ten von insgesamt 505 untersuchten Marken sind erstmals auch Migros Bio und Bio Suisse zu finden.
Für die Auswertung hatten die Werber mit einem Marktforschungsunternehmen 4221 Personen befragt, denen die Logos der Marken vorgelegt wurden. Dabei wurde abgefragt, wie beliebt die Marken sind und wie positiv man deren Zukunftsaussichten bewertet. «Dass Zalando dieses Jahr bei der Beliebtheit den Spitzenplatz belegt, zeigt, dass sich Onlineshopping nach anfänglichen Zweifeln etwa bei Auslieferungen oder Retouren etabliert hat», sagt Havas-Chef Frank Bodin. Im Bekleidungsgeschäft tut sich zwischen Zalando und den etablierten Unternehmen ein Graben auf: Am schlechtesten schneidet bei den Jungen die Marke Charles Vögele ab.
Neben der Dominanz der Internetmarken wie Whatsapp oder Netflix erkennt Werber Bodin in der guten Platzierung der Bio-Labels einen Trend hin zum umweltbewussten Konsum. «Diese Tendenz wird sich in Zukunft noch verstärken und ist umso erstaunlicher, weil vor einigen Jahren Bio-Marken noch belächelt wurden», sagt Bodin. Herr Vogler, warum achten wir überhaupt auf Marken?
Marken schaffen Orientierung. Wer mit einem Netflix-Abo bei den angesagten Serien mitreden kann, gehört dazu. Gerade im Jugendalter ist das ein wichtiger Faktor. Das wissen auch die Firmen.
Firmen umwerben Junge. Warum? gezielt Kunden bleiben der Marke ihr Leben lang treu – das hoffen jedenfalls die Firmen. Wer in der Jugend bereits auf eine Marke setzt und zufrieden ist, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch später tun.
Wie kann eine Marke punkten? Die Leistung muss stimmen. Denn mit ihrem oft schmalen Budget kalkulieren die Jungen knallhart. Für Marken wie Whatsapp ist es da natürlich einfacher, beliebt zu werden, weil es fast ein Grundbedürfnis ist, ununterbrochen zu kommunizieren. Bei Bio-Produkten ist die Hürde höher: Das Bedürfnis muss erst durch Sensibilisierung geschaffen werden. Dabei ist die Glaubwürdigkeit des Markenversprechens zentral.