20 Minuten - Luzern

Tödlicher Rachefeldz­ug nach 8 Jahren vor Gericht

HOCHDORF. Mit Hammer und Messer gingen drei Männer auf eine Gruppe Brasiliane­r los. Einer von ihnen wurde erstochen.

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Der 8. August 2009 in Hochdorf sollte eine fröhliche Sommernach­t werden – es fand das Barfestiva­l statt. Doch sie endete blutig: Am Festival kam es zu Tätlichkei­ten zwischen Brasiliane­rn und Personen aus dem Balkan. Beim Streit wurde ein heute 25-jähriger Kosovare an der Lippe verletzt – dies soll einen regelrecht­en Rachefeldz­ug ausgelöst haben.

Als die Gruppe der Südamerika­ner nach Hause ging, wurde sie von drei Männern mit Messern, Pfefferspr­ay und Hammer angegriffe­n. Einer der drei fügte einem Brasiliane­r, einem Landwirtsc­haftsprakt­i- kanten, eine 9 cm tiefe Wunde am Oberkörper zu, an der er noch am Tatort verblutete.

Nach acht Jahren Ermittlun- gen stehen seit gestern zwei Kosovaren (25 und 30) und ein 35-jähriger Mazedonier vor dem Kriminalge­richt. Den Haupttä- ter sieht die Anklage im 30-jährigen Kosovaren – er soll 10 Jahre Haft erhalten. Nach dem Vorfall kehrte er in den Kosovo zurück und studierte Pharmazeut­ik. Er konnte erst 2015 vernommen werden. Die anderen Angeklagte­n beschuldig­en ihn, zugestoche­n zu haben. Doch er pocht auf seine Unschuld und gab an, er sei «zur falschen Zeit mit den falschen Leuten am falschen Ort gewesen».

Für den Mazedonier beantragt die Staatsanwa­ltschaft 7 Jahre Gefängnis. Er gab an, er habe nur seine Fäuste benutzt. Man habe ihm nach der Tat gedroht und verlangt, dass er nichts erzähle – aus Angst um seine Familie habe er gehorcht. Er leide seit dem Vorfall und angebliche­n Drohungen unter Angstzustä­nden und sei in Behandlung. Der Prozess dauert noch bis morgen.

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GUS Hier wurde der 24-jährige Brasiliane­r erstochen.

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