Schweizer Regel verhindert Ed Sheerans Chart-Erfolg
ZÜRICH. Ed Sheeran ist der zurzeit erfolgreichste Künstler. Nur in der Schweiz dominiert er nicht ganz so sehr – wegen einer Sonderregel.
Ed Sheeran hat gerade mit neun seiner Songs die britischen Top Ten zugemauert, gleichzeitig steht das Album «Divide» auf Rang 1. Auch in der Schweiz führt nichts an Ed vorbei: Das Album toppt die Hitparade, drei Singles hat der 26-Jährige zudem in den Top Ten. Bloss, wer auf die aktuellen Schweizer iTunes- oder Spotify-Charts schaut, sieht: Nach Streaming- und Verkaufszahlen hätte Sheeran einige weitere Songs in den Platzierungen.
Wieso stehen die nicht in den offiziellen Charts? Im Reglement gibt es eine Eigenheit: Nicht mehr als drei Songs eines Künstlers dürfen in den Top 100 sein. «Falls mehr als drei Titel vom gleichen Künstler gewertet werden könnten, sind nur die drei besten Rangierungen in den Single-Charts aufzulisten», heisst es dort. Wieso diese Regelung? «In den Single-Charts sollen nur Single-Auskopplungen gewertet werden – also Titel, die aktiv promotet werden», erklärt Andreas Renggli, Geschäftsführer von GfK Entertainment, der Firma, die die Hitparade für die Schweiz erstellt. «Alle anderen Titel sind Albumtitel, die einzeln gekauft werden können. Diese sind in den Album-Charts repräsentiert.» Damit be- zwecke man eine «klarere Abgrenzung zu den Album-Charts», so Renggli. Andere Länder kennen diese Einschränkung nicht. Fazit: Eine Schweizer Eigenart verhindert, dass Ed Sheeran auch bei uns neue Chartrekorde setzt.