Laurianes Mission war eine Zitterpartie
ZÜRICH. Lauriane Sallin hat ihre Brummi-Tour hinter sich und eine LKW- Ladung Hilfsgüter in Marokko abgeliefert. Die Reise war äusserst abenteuerlich.
Die Miss Schweiz lässt ihren Worten Taten folgen. Mit dem druckfrischen Lastwagen-Fahrausweis in der Tasche wagte Lauriane Sallin ihr erstes grosses Abenteuer: Als Botschafterin für die Stiftung Corelina manövrierte sie einen 18-Tönner voller Hilfsgüter nach Rabat in Marokko. Es sollte keine Spassfahrt werden. «Erst lief alles gut», sagt Lauriane zu 20 Minuten. «Am vierten Tag wollten wir das erste Schiff von Algeciras nach Tanger erwischen.» Nach sechs Stunden erreichten sie den Hafen. «Ich war so erschöpft.» Doch Erholung sollte es keine geben: Ein Sturm legte den Schiffsverkehr lahm. Statt den erwarteten null LKW standen da schon 1000 Fahrzeuge in der Warte- schlange. Lauriane legte sich kurz hin, zum Duschen blieb keine Zeit. Sie hoffte immer, dass es gleich losgeht.
Endlich, nach 18 Stunden Warten, kam plötzlich das Go. Nach noch einmal vier Stunden Verspätung legte das Schiff in Richtung Marokko ab. Lauriane: «Ich habe den Laster selbst einparkiert. Das hat mir den Respekt der anderen eingebracht. Es waren nur Männer da.» Sie sei sich selbst treu geblieben. «Ich hatte immer ein langes Kleid an. Damit fährt es sich aber nicht schlechter als in Jeans.»
Hoffnungsvoll setzte der Tross nach Marokko über. Dann steckte Lauriane schon wieder fest. «Diesmal an der Grenze, es fehlte ein Dokument.» Die Transitfirma war nicht zu erreichen. Lauriane mobilisierte ihre letzten Reserven und organisierte das Papier. Stunden später der Glücksmoment. «Jeder half beim Ausladen mit. Ich war so kaputt, aber auch so happy.»