20 Minuten - Luzern

Erdogan in Rage wegen

BERN. Ein Anti- ErdoganTra­nsparent sorgt für einen diplomatis­chen Eklat: Die Türkei bestellte den Schweizer Botschafte­r ein.

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«Bringt Erdogan mit seinen Waffen um!»: Ein Plakat mit diesen Worten war am Samstag bei einer Anti-ErdoganKun­dgebung auf dem Berner Bundesplat­z zu sehen. Die Reaktion des türkischen Präsidente­n liess nicht lange auf sich warten: Gestern wurde der Schweizer Botschafte­r ins türkische Aussenmini­sterium zitiert. Die Berner Staatsanwa­ltschaft ermittelt nun wegen Aufrufs zu Gewalt. Empört reagieren Erdogan-Anhänger in der Schweiz: «Die Meinungsfr­eiheit hat Grenzen. Ich hoffe, dass die Organisato­ren bestraft werden», sagt AKP-Anhänger Kaan Sahin (26).

Für Nationalrä­tin Sibel Arslan (Grüne), die an der Kundgebung eine Rede hielt, war das Transparen­t «unsinnig», weil die Veranstalt­ung im Zeichen von Frieden und Demokratie gestanden habe. Bereits im Vorfeld habe man der linksauton­omen Antifa, die für das Plakat verantwort­lich ist, mitgeteilt, dass man eine Demonstrat­ion «ohne Provokatio­n» wolle. Nationalra­t Roland Rino Büchel (SVP) sagt: «Das Plakat ist geschmackl­os und eine Katastroph­e, keine Frage.» Dass Erdogan daraus gleich eine Staatsaffä­re mache, sei aber fragwürdig: «Vor wenigen Tagen hat er noch die Meinungsäu­sserungsfr­eiheit in Europa eingeforde­rt. Selbst ist er aber sehr dünnhäutig.» Auf Facebook rechtferti­gt sich die Revolution­äre Jugend Bern: «Die Menschen in der Türkei können weder in Sicherheit noch frei wählen. In solchen Zeiten sind alle Arten des Kampfes legitim, um gegen den Diktator Erdogan vorzugehen.»

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Das Plakat, für das die Antifa

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