Als nur Yoga
Aerial Yoga Play schlägt der
Schwerkraft ein Schnippchen. Die
Yogis praktizieren Kobra und Co. in einem grossen Hängetuch mit
Arm- und Beinschlaufen. Rumhängen wie in einer Hängematte?
Nein, vielmehr ein Yogaerlebnis mit vollem Kraft- und Körpereinsatz: «Im Tuch gelangen wir einfacher in Umkehrhaltungen, in denen unsere Wirbelsäule gestreckt wird. Die Chance auch für
Yogis, denen sonst die Kraft dazu fehlt», sagt Lehrerin Lara Bühler.
Ihre Liebe zum fliegenden Yoga hat sie auf Hawaii entdeckt. Die Posen fühlen sich in der Luft leichter an als auf der Matte. «Die Stunde schenkt uns die Leichtigkeit, die wir im Alltag verloren haben.» Ins Tuch gehüllt fühlt sich die Schlussentspannung an wie in
einem Kokon. Läufer und Yogis sind auf den ersten Blick so verschieden wie Hund und Katze. Doch zusammen sind die beiden Bewegungsarten eine Traumkombination. Laufen macht ausdauernd, Yoga geschmeidig. Asanas dehnen Muskeln und Sehnen. Sie verschaffen Läufern, die häufig unter verkürzter Beinmuskulatur oder Rückenschmerzen leiden, einen Vorsprung. «Wer Yoga macht, läuft ökonomischer», sagt RunningExperte Markus Ryffel. Ein ganzheitlicher Trainingsreiz – auch mental. Ryffel verrät: «Yoga beruhigt, und du regenerierst schneller.»
Das Surfbrett wird zur Matte: Stand-up-Paddle-Yoga, kurz SUP-Yoga, ist Surf-Feeling und Yoga-Praxis in einem. Sitzend, kniend und stehend üben Surfer-Yogis ihre Asanas auf den Wellen. Der schwankende Untergrund macht auch einfache Posen wie den Hund zum Balanceakt. «In der freien Natur ist Yoga meditativer, du konzentrierst dich mehr auf dich selbst», erzählt Lehrerin Mabel Eugster, die SUP-Yoga auch im Studio anbietet. «Ab Juni unterrichte ich wieder im grössten Studio, dem Zürichsee.» Bei den stehenden Krieger-Positionen tauchen die meisten Yogis ab. Eine Lektion, die nichts für Wasserscheue ist, aber für jeden, der schwimmen kann. Das Highlight ist Shavasana: Die Wellen schaukeln sanft in die Entspannung.