Wer haftet, wenn Roboter für Unfälle verantwortlich sind?
BERN. Roboter erobern den Alltag. Doch bei einem Unfall ist die Haftung nicht geklärt. Politiker fordern ein Robotergesetz.
In Florida starb 2016 der Lenker eines selbstfahrenden Tesla, nachdem das Auto mit einem LKW kollidiert war. Im selben Jahr beschädigte ein autonomes Mini-Postauto in Sitten einen parkierten Lieferwagen. Es hatte die offene Heckklappe übersehen. Technikerin Wanda H. führte 2015 in der Montagestrasse eines Autozulieferers in Michigan Wartungsarbeiten durch. Plötzlich griff ein benachbarter Roboter in ihren Arbeitsbereich ein und verletzte H. tödlich am Kopf.
Unfälle mit Robotern passierten in den letzten zwei Jahren immer wieder – und es könnte noch mehr geben, denn in Zukunft werden Roboter in der Arbeits- und Alltagswelt vermehrt Aufgaben übernehmen. Neben selbstfahrenden Autos gibt es Drohnen, Industrieroboter, Pflegeroboter oder Feuerwehr-Roboter.
Doch wer bei Unfällen mit Robotern haftet, ist bislang nicht geklärt. Das EU-Parla- ment fordert deshalb Robotergesetze. «Menschen müssen sichergehen können, dass sie entschädigt werden, wenn Schaden entsteht», sagt die Abgeordnete Mady Delvaux.
Auch Schweizer Sicherheitspolitiker machen sich für ein Robotergesetz stark. «Im Gesetz muss klar definiert sein, dass die Firma, die den Roboter programmiert hat, bei Unfällen haftet», fordert GLPNationalrat Beat Flach. Auch FDP-Nationalrat Marcel Dobler findet, dass Produzent und Entwickler im Falle von Unfällen haften sollen.