Trump besucht als erster US-Präsident die Klagemauer
JERUSALEM. Der USPräsident wird in Israel warm empfangen. In Sachen Nahost- Konflikt gibt er sich optimistisch.
US-Präsident Donald Trump hat bei seinem ersten Besuch in Israel die Vision einer regionalen Friedenslösung beschworen. «Wir können das nur gemeinsam schaffen», sagte er gestern nach seiner Ankunft in der Nähe von Tel Aviv. Am Flughafen Ben Gurion wurden Trump und sein Tross von Staatspräsident Reuven Rivlin und Ministerpräsident Benjamin Netanyahu begrüsst.
Trump betonte das unzerstörbare Band zwischen Israel und den USA. «Wir werden niemals erlauben, dass sich die Grausamkeiten des 20. Jahrhunderts wiederholen», sagte er unter Anspielung auf die Vernichtung von sechs Millionen Juden, ohne das Wort Holocaust zu benutzen.
US-Aussenminister Rex Tillerson bezeichnete die Nahost- Reise Trumps als Chance. Die Visite sei eine «Gelegenheit, in den Diskussionen über Frie- den zwischen den Israelis und den Palästinensern voranzukommen», sagte er in der Air Force One. Trump hatte zuletzt die Ansicht vertreten, mit seiner Hilfe könne eine Beilegung des jahrzehntealten NahostKonflikts gelingen.
In einer Geste mit grosser Symbolkraft besuchte Trump als erster amtierender US-Präsident die für Juden heilige Klagemauer in Jerusalem. Diesen Besuch absolvierte er ohne israelische Politiker, lediglich in Begleitung seiner Familie. Gemäss Tradition steckte Trump einen Zettel in die Spalten zwischen den Steinen.
Währenddessen wurden im Westjordanland Dutzende Palästinenser bei Zusammenstössen mit der Armee verletzt, ein Angreifer mit einem Messer wurde getötet. Heute will Trump nach Bethlehem weiterreisen und Gespräche mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas führen.