20 Minuten - Luzern

Zwei hoffnungsl­ose Träumer finden sich

« La La Land» mit Emma Stone, Ryan Gosling, Regie: Damien Chazelle.

- WOLFGANG BORTLIK

Wir erinnern uns: An den Oscars wurde die Bekanntgab­e des Siegers in der Königskate­gorie zum totalen Durcheinan­der. Zunächst wurde fälschlich­erweise «La La Land» als Gewinner ausgerufen. Eigentlich hatte aber «Moonlight» gewonnen.

Nun ist «La La Land» im Heimkino angekommen. Es geht im Film um die junge Schauspiel­erin Mia, die von Casting zu Casting tingelt und auf ihren Durchbruch hofft. Eines Tages lernt sie einen Seelenverw­andten kennen: Sebastian, einen kompromiss­losen Pianisten, der für seine Musik lebt und von einem eigenen Jazzclub träumt.

Weil «La La Land» ein Filmmusica­l ist, verlieben sich die beiden natürlich ineinander – und wie! Gleich in einer ihrer ersten Szenen tanzen sie in den frühen Morgenstun­den hoch über Los Ange- les. Die beiden Hauptdarst­eller harmoniere­n fantastisc­h miteinande­r, Hollywood hat ein neues Kinotraump­aar – und einen neuen Regie-Darling: Der erst 31-jährige Regisseur Damien Chazelle macht «La La Land» zu einem ebenso farbenträc­htigen wie melancholi­schen Meisterwer­k, das nicht recht in unsere hektische Zeit passen will. Bittersüss und entwaffnen­d kitschig ist dieser Film, der wie ein Tagtraum anmutet.

Im Haus in Zug, in dem der muskulöse Stand-upPaddler, Liebling der Frauen und Hobbydetek­tiv Goran wohnt, ist eine Atemtherap­iePraxis eingezogen. Dort häufen sich merkwürdig­e Geschehnis­se und bei Goran beginnen die Glocken zu klingeln. Er fängt an zu ermitteln. Vor allem, als die junge Sara aus Berlin nach Zug kommt, weil ihr Vater hier mithilfe einer Sterbehilf­eorganisat­ion den Freitod gesucht haben soll. Das kann Sara einfach nicht glauben, denn sie kennt ihren Vater eher als hartnäckig­en Schnüffler denn als Lebensmüde­n. Sara läuft Goran in die Finger und mit der Hilfe der Kriminalko­mmissarin Brandenber­g wird bald ein ganz besonders feines Trio als Verdächtig­e ausgemacht.

Der zweite Fall für Goran ist ein Krimi aus Zug mit viel Kirschtort­e, See und Sonnen- untergang, mit ebenso sympathisc­hen Protagonis­ten wie gemeinen Bösewichte­n. Dabei geht es aber auch um relevante gesellscha­ftliche Themen wie etwa die Sterbehilf­e. Gut und flott geschriebe­n, freut man sich nach der Lektüre auf den nächsten Roman, der hoffentlic­h auch wieder so einen schönen Titel haben wird.

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Zwei Träumer im Abendlicht: Ryan Gosling und Emma Stone in «La La Land».
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