20 Minuten - Luzern

Gehören Kinder in

ZÜRICH. Kinder stören im Restaurant, finden viele. « Unsinn », sagt Gastro- Unternehme­r Rudi Bindella.

- LUCIEN ESSEIVA

Rudi Bindella, warum engagieren Sie sich in Ihren Restaurant­s so stark für das Wohl von Kindern?

Weil ich Kinder gerne habe. In Italien, dem Land, an dem wir uns orientiere­n, hat die Familie, haben Kinder einen sehr hohen Stellenwer­t. Ich finde, dass die Begegnung am Tisch sehr wichtig ist – und da gehören die Kinder dazu. Weil wir die Italianità leben, möchten wir das Kind speziell begünstige­n und willkommen heissen.

Wie oft gingen Sie selbst als Kind auswärts essen?

Als Kind ass ich höchst selten in einem Restaurant, erst ab dem Mittelschu­lalter nahmen mich meine Eltern mit. Das hat sich zum Glück heute grundlegen­d geändert. Es ist mir wichtig, dass Kinder merken, dass sie willkommen sind.

Sehen Sie sich als Pionier in der Restaurant-Kinderfrag­e?

Nein, eigentlich müsste es selbstvers­tändlich sein, dass Kinder in Restaurant­s willkommen sind, dass man für sie etwas macht, denn immerhin sind Kinder unsere Gäste von morgen.

Viele Gäste fühlen sich durch Kinder im Restaurant gestört. Wie lösen Sie dieses Problem?

In diesen Momenten würde ich am liebsten an den Tisch gehen und sagen: «Ich verstehe, dass Sie sich aufregen – Sie waren sicher selbst nie Kind.» Wo liegt Ihre Toleranzgr­enze? Wenn Essen durch die Gegend fliegt, der Respekt vor den Nahrungsmi­tteln fehlt – das ist sicherlich zu viel des Guten. Dann müssten die Eltern ein- greifen. Für die gute Erziehung ist nicht das Restaurant verantwort­lich.

Haben Sie einen Rat für Eltern? Meiden sie steife Lokale. Disziplini­ert müssen Kinder schon im Alltag genug oft sein.

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Gastro-Unternehme­r Rudi Bindella (69) hat fünf Kinder der und findet:

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